Für eine Schule radikaler Aufklärung!

Hedonistische Endzeitdidaktik

Strategien und Perspektiven

Manfred Huth / Christoph-Joachim Schröder

Angesichts der Frage »Wie soll eine Schule der Zukunft aussehen?« versucht die Hedonistische Endzeitdidaktik eine systematische Antwort hinsichtlich der Lerninhalte.
Wie sieht es derzeit - nicht nur in CDU-Ländern - aus? Ein Großteil der traditionellen Inhalte schulischen Lernens sind überflüssig, dienen nur zur Ablenkung von den wirklichen Problemen, dienen der Auslese. Das empfinden auch Schülerlnnen so. Deshalb unser Ansatz der Hedonistischen Endzeitdidaktik. Was verbirgt sich nun dahinter?

Hedonismus und Endzeit, das ist ein Gegensatz.
Beginnen wir mal mit der Endzeit: Unserer Meinung nach müssen alle traditionellen Schulfächer neubestimmt werden in ihren Inhalten, Überflüssiges muß raus. Untersucht werden muss: Was kann das einzelne Fach liefem zur Aufklärung über die anstehenden Epochenprobleme - wir zählen nur einige auf: Frieden, Umweltzerstörung, Ausbeutung des Trikont, Massenarbeitslosigkeit, Technologieschub, Biotechnologie, ... täglich kommen neue hinzu. Wir wollen mit unserem Ansatz Schneisen schlagen in die schlechten, verdummenden Didaktiken der Unterrichtsfächer, sie mit neuen, aufklärenden Inhalten füllen.
Was soll aber nun Hedonismus? Viele Kolleglnnen, die sich um einen gesellschaftskritischen und problemorientierten Unterricht bemühen, haben eine typische Abwehrreaktion ihrer Schülerlnnen kennengelernt: »Schon wieder Frieden (oder Umwelt, Trikont, Jugendarbeitslosigkeit, Minderheiten,...)!« U.E. verbirgt sich hinter derartiger Abwehr ein gravierendes Problem: Wie verhindern wir, daß die intensive unterrichtliche Beschäftigung mit einer gesellschaftlich und politisch völlig verfahrenen, perspektivlosen Situation den Lebenshorizont der Kinder nur weiter verdüstert? Wie verhindem wir, daß die Reaktion auf unseren Unterricht „Resignation" oder „Flucht" wird?

Der in der Hedonistischen Endzeitdidaktik formulierte Lösungsvorschlag lautet sehr verkürzt: Unser Bildungssystem läßt die inneren Gegenstände der Lebensperspektive unbearbeitet. Die Erarbeitung eines individuellen (nicht „privaten"!) Lebenssinnes, die Herausbildung der Perspektive „Lebensqualität" gehören aber in den Mittelpunkt der öffentlichen Bildung!

Die "Hedonistische Endzeitdidaktik" ist der bildungspolitische Versuch, die staatliche Starrheit bzw. "Wende" zu unterlaufen. Dabei haben die Fächer und ihre Didaktiken bzw. Lehrpläne eine Schlüsselrolle. Einzelne sog. "Bildungswerte" werden radikal in Frage gestellt. Die Didaktik folgt zwei Grundsätzen:

1. Schulisches Lernen muß ansetzen an den gegenwärtigen Schlüsselproblemen (Militarisierung - rasanter, einseitig interessegeleiteter Technologieschub - Umweltkatastrophen - Faschisierungstendenzen - Massenverelendung insbesondere im Trikont - ...) in einer Menschheitssituation "5 Minuten vor 12" (Endzeitaspekt) und zum Eingreifen befähigen.

2.Wenn SchülerInnen lernen sollen, sich die Butter nicht vom Brot nehmen zu lassen, müssen sie wissen, wie gut ein Butterbrot schmeckt. Unterricht muß daher zugleich Erfahrung und Lernen von Lebensqualität sein, damit die SchülerInnen mehr vom Leben verlangen als McDonalds, Dallas und fremdbestimmte Arbeit (hedonistischer Aspekt).

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