Skizzen für
interkulturelle Projekte
und antirassistische Aktionen
(Quelle: Manfred Huth (Hrsg.): Lehren und Lernen: interkulturell /
antirassistisch. Das schnelle AOL-Nachschlagewerk. Hits für den Unterricht.
Band 5. Baltmannsweiler und Lichtenau: AOL-Verlag & Schneider Verlag
Hohengehren 1997. 296 Seiten, 36,00 DM. ISBN-AOL: 3-89111716-7, ISBN-Schneider:
3-87116-873-4.)
Pädagogische Rezepte gegen Rassismus und Neofaschismus gibt es
nicht. Ein Reagieren muß anhängig gemacht werden von Ort, Zeit
und aktuellen Bedingungen. Selbstverständlich gibt es aber Universalia,
die Allgemeingültigkeit besitzen und welche mensch bei der antirassistischen
und antifaschistischen Arbeit im Erziehungssektor berücksichtigen sollte.
Dazu gehören das Vorleben humaner, demokratischer Werte, Toleranz, die
möglichst frühe Einbeziehung der SchülerInnensubjekte in
Entscheidungen über Art und Gestalt ihres schulischen Lernens sowie
die Einübung kritischen Verhaltens hinsichtlich der sie umgebenden
gesellschaftlichen Wirklichkeit.
PädagogInnen sollten deshalb die folgenden Projektskizzen als
Fundgrube ansehen und auch so mit ihr umgehen. Wenn ein Projekt einmal gut
gelaufen ist, heißt das noch lange nicht, daß es in einer anderen
Gruppe und anderen Bedingungen auch antirassistisches Bewußtsein erzeugen
muß ... SelbstgängerInnen gibt es nicht. Auswahl und Planung des
Projektthemas sollte deshalb nur in Abstimmung mit der mit allen TeilnehmerInnen
vorgenommen werden.
Es wurde versucht in diese Sammlung möglichst keine Projekte
aufzunehmen, die EinwanderInnen einseitig ausforschen und auf eine Objektrolle
bzw. in die Rolle drängt, die eigne Ethnie und Kultur vorführen
zu müssen - auch paternalistisch Tendenzen sollten in dieser Sammlung
keinen Platz mehr haben ... aber da der Autor Teil weißen Mehrheitskultur
ist, mag es sein,daß bei dieser oder jenen Projektskizze noch Elemente
enthalten sind, die korrigiert werden müssen. Für Zuschriften danken
der Autor und die AOL.
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Die Mehrsprachigkeit der SchülerInnen sollte sich im Äußeren
der Schule widerspiegeln: Der Technik- oder Kunstkurs erstellt mehrsprachige
beschriftete Wegweiser und Raumschilder.
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Multikurelles Miteinander sich sich schon im Eingangsbereich: mehrsprachige
Begrüßungstexte, Weltkarten mit den farbig markierten
Herkunftsländern - es können auch Fotos der migranten
SchülerInnen in die jeweiligen Länder montiert werden.
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Ein Kurs erstellt einen mehrsprachigen Kalender, der die Feier- und Festtage
(mit Kurzerklärungen) aller an der Schule vertretenen Ethnien enthält.
Gegen Voreinsendung von 25,00 DM + 5,00 DM Versand verschickt einen solchen
Kalender, der zudem auch noch durch die professionelle Herstellung besticht,
die Kollegin Christa Goetsch, Bahrenfelder Str. 98, 22765 Hamburg.
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Zeitschriften und Zeitungen werden über einen Zeitraum z.B. von 4 Wochen
untersucht auf ihren Anteil über Berichterstattung über MigrantInnen
und Flüchtlinge bzw. Rassismus/Antirassismus,..
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Was steht eigentlich in Deutsch-, Politik-, Geschichts- und Erdkundebüchern
eigentlich über Menschen aus außereuropäischen Regionen der
Welt?
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Fremde bauen eine Stadt: Kulturelle und wirtschaftliche Gestaltung unserer
Stadt durch EinwanderInnen. - Literatur: Frank Kürschner-Pelkmann: Fremde
in der Stadt. In: Hamburg macht Schule 3/1994, S. 28 ff. - Ders.: Fremde
bauen eine Stadt.Hamburg: 1994. 65 S., kostenlos. - Bezug:
AusländerInnenbeauftragter der Stadt Hamburg, Osterbekstr. 96, 20283
Hamburg.
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Meinungsumfragen auf der Straße: Was denken, meinen Menschen auf der
Straße zu der Parole "Das Boot ist voll?".
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Wettbewerb: Ein Schulemblem für die multikulturelle Schule!
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Welche Bücher über fremde Kulturen gibt es in der SchulerInnen-,
LehrerInnenbibliothek?
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Was steht eigentlich in Kinder- und Jugendbüchern über Kinder anderer
Ethnien? Kriterien für die Analyse entwickeln oder übernehmen vom
Faltblatt: Rassismus in Kinderbüchern: 10 Kriterien für eine rasche
Analyse. Das Faltblatt kann kostenlos angefordert werden bei: 'Erklärung
von Bern', Gartenhofstr. 27, 8004 Zürich.
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Erzähl doch mal ... von fremden Ländern und Menschen: MigrantInnen
öffnen mit Bildern und Geschichten aus ihrer ersten Heimat kindern und
Jugendlichen ein Fenster zur Welt, durch das die jungen ZuhörerInnen
über den Tellerrand hinaussehen können. Das Projekt beschränkt
sich nicht nur auf das Zuhören, die Kinder erfahren Fremdes mit allen
Sinnen, indem sie z.B. auf Kurdisch bis 10 zählen lernen, sich nach
ägyptischer Bauchtanzmusik bewegen oder ihren Namen in Thai schreiben
lernen. Eine 12seitige Broschüre über das Projekt verschickt: Stadt
Münster, Schul- und Bildungsberatung, Ludgeriplatz 4-6, Frau Vogts,
48127 Münster.
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Sprachenvielfalt im Stadtteil - ausgearbeitetes Unterrichtsprojekt mit
kopierbarem Materialienteil, A4-Format, 53 S., 9,00 DM + Versandkosten. -
Bezug: AOL-Mutter, Itzehoer Weg 3, 20251 Hamburg.
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PartnerInnenschaft einer Klasse mit einer Flüchtlingsfamilie bzw. einer
Schule mit einem Flüchtlingsheim oder Container-Dorf. Die Arbeit sollte
auf längere Zeit angelegt sein. Die SchülerInnen spielen mit den
Kindern, helfen bei den Hausaufgaben, geben Sprachunterricht, gehen mit zum
Einkaufen, zu Ämtern, zum Frauenarzt,..
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Wir sehen Filme zum "historischen Faschismus", zum "alltäglichen Rassismus",
zur "Situation der MigrantInnen in der BRD" oder zum "Neofaschismus" und
diskutieren darüber. Es bieten sich sowohl Spielfilme als auch
Dokumentarfilme aus Landesbildstellen und Medienverleihen an.
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Wir machen einen Stadtrundgang mit oder arbeiten für unsere Stadt selbst
einen aus, z.B. zum Thema "Beziehungen unserer Stadt zum Trikont", "Historische
Stätten des Widerstands gegen den Faschismus",.. Möglich ist
natürlich auch "Der interkulturelle Stadtrundgang" (Restaurants, Firmen,
Religionen, MigrantInnenorganisationen, EinwanderInnentreffs,.. - als Endprodukt
entsteht eine bebilderte, mit Interviewausschnitten angereicherter
StadtteilführerIn und/oder der sonntägliche in der Zeitung
angekündigte Stadtteil-Rundgang.
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Rassistische Kneipen und Diskotheken im Stadtteil. SchülerInnen testen
Kneipen und Diskotheken auf Rassismus: Zuerst gehen immer nur 3 schwarze
(= migrante) SchülerInnen hinein, eine weiße BeobachterIn ist
schon vorher drin und holt im Konfliktfall bunte Verstärkung. Die Adressen
von rassitischen Kneipen und Diskotheken werden auf Plakaten und in der
SchülerInnenzeitung veröffentlicht mit einem Boykottaufruf. In
LeserInnenbriefen in der Lokalzeitung wird die Bevölkerung auf diese
Zustände aufmerksam gemacht.
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Antirassistisches Graffiti: Neofaschistische Parolen sowie (Wahl)Plakate
werden übermalt, verfremdet, oder ins Gegenteil verkehrt. - Da die
staatliche Ordnungsmacht hier eingreifen könnte, ist mensch gut beraten
Prominente für die Aktion zu gewinnen sowie die Presse zu benachrichtigen.
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DichterInnenlesungen mit migranten AutorInnen organisieren - eine Kulturwoche
mit verschiedenen migranten und deutschen KünstlerInnen gestalten,..
- Eine Liste migranter KünstlerInnen ist zu beziehen über das
Diakonische Werk Württemberg, EinwanderInnenreferat, Heilbronner Str.
180, 70191 Stuttgart.
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Bei VermieterInnen und/oder Wohnungsämtern anrufen, durch gebrochenes
Sprechen signalisieren, daß eine EinwanderIn eine Wohnung sucht,
Gespräche mit einem Cassettenrecorder mitschneiden, auswerten, Ergebnisse
und Adressen veröffentlichen, regionale Presse und Rundfunk einschalten,..
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Wir richten eine Wandzeitung oder eine Plakatwand auf dem Schulhof ein. Das
kann die ständige Aufgabe eines Kurses sein, das kann aber auch in
Kooperation mit Initiativen und Organisationen aus dem Stadtteil geschehen
- natürlich steht die Plakatwand dann nicht mehr nur auf dem
Schulgelände, sondern mitten im Stadtteil ... beim Bezirksamt anmelden!
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Woher kommen eigentlich unsere Namen? Herkunft und Bedeutung der Familiennamen
entnehmen wir einem Namenslexikon Hans Bahlow: Dt. Namenslexikon. Familien-
und Vornamen. Fankfurt: Suhrkamp 1972. 601 S., 18,00 DM). Welche Namen unserer
Klasse sind eigentlich von woanders her?
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Wie ist das eigentlich mit der Muttersprache von EinwanderInnen?
SchülerInnen erkundigen sich bei LinguistInnen über das Problem
der Muttersprache, der Zweit- oder Drittsprache bei MigrantInnen in einer
nur deutschsprachigen Umwelt.
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Rassismus an Schulen im Stadtteil? Wie äußert sich Rassismus von
SchülerInnen an den einzelnen Schulen? Gibt es rassistische LehrerInnen,
welche Vorfälle hat es gegeben,.. Öffentlichkeit über die
Vorfälle herstellen, ggfl. verantwortliche SchulleiterInnen und
SchulrätInnen zur Diskussion über die Situation einladen. Wichtig:
Sehr genau recherchieren!!
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"Was denken Sie, wieviele Flüchtlinge (auch Geschlecht und Alter der
Befragten erheben) leben in unserer Stadt?" - Mit dieser Frage starteten
20 AG-SOS-Rassismus-Gruppen eine Umfrage. Das Ergebnis des Forschungsprojektes
war, daß die Flüchtlingszahl insgesamt 5,4 mal so hoch geschätzt
wurde als die reale Zahl. - Das Ergebnis sollte unbedingt veröffentlicht
werden, Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und Verbände sind darauf
anzusprechen, sich zu diesem Ergebnis zu äußern.
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Die Multi-Kulti-Zeitung: warum ist die SchülerInnenzeitung eigentlich
nur in deutscher Sprache und nicht multilingual? Falls nicht sowieso schon
EinwanderInnen in der Redaktion mitarbeiten, werden SchülerInnemn anderer
Erthnien zur Übersetzung von Artikeln oder auch zu Originalartikeln
in ihrer jeweiligen Sprache eingeladen.
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Das Denkmalnach-Denkmal: Im Kunstunterricht (Klasse oder Wahlpflichtkurs)
wird zum Thema Rassismus, Gewalt, Multikultur,.. ein Denkmal gebaut und auf
dem Schulhof / in der Pausenhalle aufgestellt ... warum eigentlich nicht
vor der Schule, auf dem Marktplatz, neben der Kirche,..
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Wir organisieren in Kooperation mit Organisationen und Initiativen aus dem
Stadtteil einen Info-Markt: Ausstellung, Flugblätter, T-Shirts und Plakate
im Siebdruckverfahren mit entsprechenden Emblemen oder Motiven bedrucken
und Verkaufen, Straßenmalerei, Buttonsherstellung und -verkauf,
Straßenmusik, -theater, Videovorführungen, Informationsstand,..
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Wer verläßt schon gern seine Heimat? - In Zusammenarbeit mit
Flüchtlingsorganisationen wird die Lebenssituation der Flüchtlinge
im Stadtteil dokomentiert.
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Wo unsere Klasse schon überall war - Endprodukt ist ein mehrsprachiges
Buch über die aktuellen und früheren Lebenswelten der
SchülerInnen.
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Fremdsein in Hamburg - wie ist das eigentlich? Die Projektgruppe untersucht
die Stadt bzw. den Stadtteil daraufhin, welche Ämter, Institutionen
und Verbände es im Stadtteil gibt, die eine "Fremde" anlaufen muß
oder kann, wenn sie hier ankommt. Vielleicht entsteht am Schluß ein
kleiner mehrsprachiger Wegweiser mit Adressen, Tips und Hilfen.
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Das Multi-Kulti-Musikprogramm im Schul-, Stadtteilradio bzw. den regionalen
"Offenen Kanälen": SchülerInnen stellen ein Programm zusammen,
das dann mit oder ohne infos zur Musik gesendet wird ... selbstverständlich
wird bei der nächsten Schuldisco nicht nur Phil Collins sondern auch
Nusrat Fateh Ali Khan, oumou Sangare, Najmaa Akhtar u.a. - Mehr Informationen
und Kaufideen bekommt mensch durch kostenlose Prospekte von:
-
NETWORK MEDIEN, Merianplatz 10, 60316 Frankfurt
-
ZWEITAUSENDEINS, Postfach, 60386 Frankfurt
-
Wer sich intensiver mit dem Thema Weltmusik auseinandersetzen will, der sei
ans Herz gelegt das Buch von David Reck: Musik der Welt, eine Art Whole Earth
Catalog of World Musik, randvoll mit Informationen über Instrumente,
Mythen, Bedeutungen, Verfahrensweisen, Klanggestalten, Denkmuster, Konzepte
musikalischer Architektur, Rhythmus, Melodie, Harmonie, Polyphonie, Ensembles
Orchester,.. - es ist 1991 erschienen, hat 372 Seiten und ist zu erwerben
für 44,00 DM bei ZWEITAUSENDEINS, Adresse s.o.
-
Wo wir wohnen - ein mehrsprachiges Fotobuch über die verschiedenen
Stadtteile und Wohnungen.
-
Unsere Schulwege - ein mehrsprachiges Fotobuch, in dem Ängste und Freuden,
Wünsche und Wirklichkeiten dargestellt werden.
-
Straßentheater etwa so: Auf einer belebten Straße wird ein
Mädchen bewußt von einem jungen Mann angerempelt. Als sie ihre
heruntergefallene Tasche wieder aufheben will, tritt ihr ein anderer Junge
mit Bomberjacke und SpringerInnenstiefeln auf die Hand, er schlägt sie
auf den Rücken und schreit sie an: "Eh, willst wohl die Tasche klauen,
Du dreckige Ausländerin, was willste überhaupt hier?" - Entweder
greifen an dieser Stelle PassantInnen ein oder eine MitspielerIn ruft: "Eh,
laß das Mädchen los!" und die Theater gruppe diskutiert über
den Vorfall, das Verhalten, verteilt Flugblätter usw.
-
Workshop gegen Rassismus mit SchülerInnen der Abgangsklassen:
SchülerInnen beschäftigen sich mit Interventionsmöglichkeiten
bei rassistischen Situationen in Schule, Betrieb und auf der Straße,..
-
Das Multikulti-Klassenzimmer: Die Lerngruppe gestaltet ihren Raum
gemäß der Zugehörigkeit zu verschiedenen Ethnien: Plakate
mit den wichtigsten Redewendungen aller in der Klasse vertretenen Sprachen,
Bilder, Fotos aus den jeweiligen Herkunftsländern in Form von Collagen,
mehrsprachige Wörterbücher und Klassenbibliothek, Cassetten, ...
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Wir lesen afrikanische, asiatische, indianische,.. Märchen und vergleichen
sie mit europäischen Märchen.
-
Unsere Klasse nimmt Briefkontakt auf zu einer deutschlernenden Klasse im
Trikont. Kontakte vermitteln die entsprechenden DaF-FachberaterInnen. Kontakt
über das: Bundesverwaltungsamt (BVA), Zentralstelle f.d. Auslandsschulwesen,
Ref. f. Pädg. Verbindungsarbeit, Diethelm Kaminski, Barbarastr. 1, 51147
Köln.
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Unwörter-Liste: SchülerInnen sammeln Begriffe wie Asylant, Dritte
Welt, AusländerIn, Negerkuß, Wirtschaftsflüchtling,.. und
erklären das Diskrimierende an den Wörtern und geben Alternativen.
Die Liste kann in Form einer Wandzeitung ständig ergänzt werden
und/oder als "Wörterbuch des Unmenschen" erscheinen.
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Wir untersuchen das Bild von Fremden in Kinderbüchern, Comics, auf
Witzseiten, in der Werbung, in Filmen,.. Mensch kann sich dann überlegen,
wie das eigene Bild in den entsprechenden Medien der fremden aussehen sollte.
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Zukunftswerkstatt: Ideen für das Zusammenleben mit EinwanderInnen und<
Flüchtlingen. Bei der Zukunftswerkstatt sollen die TeilnehmerInnen angstfrei
und entspannt ihre Befürchtunngen und Ärgernisse aussprechen und
sich den Kopf frei machen für Ideen und Wünsche, wie ein gelungenes
(Positiv-Utopien!) Zusammenleben entstehen und funktionieren kann. Die Utopien
können sich auch entwickeln an folgenden Fragen: Wer wohnt im Jahre
2500 in unserer Gemeinde, wie leben sie zusammen, wie wohnen sie, wie sieht
das Leben der Jugendlichen in dieser Zeit aus, was werden sich die Menschen
über die heutige Zeit erzählen, wie haben die Menschen das
interkulturelle Zusammenleben geregeltEin kleiner Bericht über diese
Zukunftswerkstatt gibt es in: pädextra, 2/1994, S. 42-44. Einen
detaillierten Ablaufplan kann angefordert werden bei: Pavillon, Andreas Wolf,
Lister Meile 4, 30161 Hannover; die Stiftung Leben und Umwelt, Ahornstr.
2, 27798 Hude hat eine Zukunftswerkstatt zum Thema dokumentiert.
-
Interkultur-Tandem: Das Modell wurde entwickelt bei CLIC in Sevilla und wurde
in Medrid und Wiesbaden erprobt. EinwanderInnen, Flüchtlinge und
MuttersprachlerInnen der Mehrheitsgesellschaft tauschen im Tandemverfahren
Sprache gegen Kulturinformationen: Multiethnische EinwanderInnen, welche
Landessprache und InländerInnen kennenlernen wollen, treffen sich mit
InländerInnen, welche interkulturell neugierig sind zu
Gesprächszirkeln oder zu anderen Aktivitäten. - Informationen:
TANDEM Fundaziosa, PK/Apdo 864, E-20080 Donostia/San Sebastián, Fax:
(9)43-320530.
-
Flucht und Fluchtgründe: Zusammenarbeit mit Organisationen und Initiativen
aus dem Flüchtlingsbereich. Ergebnis des Projektes kann sein eine
Veranstaltung oder ein Büchlein mit Fakten, Erfahrungsberichten, Gedichten
und Kurzprosa. Auf äußerst sensibles Vorgehen achten!
-
Von einer Presseagentur über eine Woche alle Meldungen jeden Tages
anfordern. Dann vergleichen, welche Meldungen in den Tageszeitungen nicht
stehen. Aus den nicht veröffentlichten Meldungen selbst eine alternative
Zeitung zusammenstellen.
-
Was ist eigentlich "deutsch"? In der Schule, VHS im Stadtteil Antworten auf
diese Fragen sammeln, ordnen und eine kleine Ausstellung über "deutsches"
Bewußtsein anfertigen. - 1995 in der VHS Duisburg durchgeführt,
entnommen der Zeitschrift "Die Brücke" 87/1996.
-
Welche Religionen gibt es im Stadtteil? Zuerst: Informationsentnahme aus
Büchern: Name der Religionen, Schriften, ReligionsstifterInnen, Namen
der religiösen Bauten, Vorschriften der einzelnen Religionen, ..
SchülerInnen erkunden Kirchen und religiöse Gemeinschaften unter
dem Aspekt des Verbindenden. Gut eignen sich auch Berichte von Mitgliedern
der einzelnen Religionen zur Frage: Was bedeutet für mich Relion ganz
konkret in meinem Alltag?
-
Das "Koffer-Spiel" ist ein Simulationsspiel, in dem es um die Situation und
die Gefühle von Flüchtlingen geht. Das Spiel enthält
Rollenanweisungen, Argumentationen für die Flüchtlinge und Fragen
für die GrenzbeamtInnen. Für das Spiel wird aus Tischen u.ä.
eine kleine Grenze aufgebaut. Verarbeitung und Auswertung unter folgenden
Fragestellungen: 1.Wie habe ich mich in der jeweiligen Rolle gefühlt?
- 2.Wie hat mein Gegenüber auf mich gewirkt? - 3.Was habe ich über
die Situation von Flüchtlingen erfahren? - 4.Was habe ich über
die Situation der GrenzbeamtIn erfahren? - 5.Hat sich mein Eindruck hinsichtlich
der Situation von Flüchtlingen verändert? Wenn ja, wie? Wenn nein,
warum nicht? - Ganz abgedruckt ist das Koffer-Spiel in: medieninformation
entwicklungspolitik, 20/1992. Bezug gegen 2,50 DM Versand: Nordelbisches
Missionszentrum, Agathe-Lasch-Weg 16, 22605 Hamburg.
-
Sprüche gegen Rassismus und Faschismus, Wettbewerb an der Schule, im
Jugendzentrum,.. die originellsten werden prämiert. Die Siegersprüche
werden in Zusammenarbeit mit Spray-Kids auf eine dafür vorgesehene Mauer,
Bauzaun,.. gesprüht.
-
Photolanguage, eine Methode um Projektionen, Stereotypisierungen und rassistische
Einstellungen zu diagnostiszieren. Immer je zwei gleiche Fotos, die Menschen
verschiedener Ethnien in Alltagssituationen zeigen, werden an die Gruppe
verteilt. Keine SchülerIn weiß zu diesem Zeitpunkt, daß
ihr Photo noch eine andere Person hat. Nun müssen zu den Photos Geschichten
geschrieben werden. Danach folgt eine Selbstanalyse auf Projektionen. Danach
finden sich die Paare zusammen und diskutieren ihre Geschichten unter der
Fragestellung von Stereotiepisierung und Rassismus. Die Methode beschreiben
Merav DeVere and Ossi Rhonne: The Use of Photographs as a projektive and
facilitative technique in groups. In: Groupwork Vol. 4(2), 1991,pp. 129-140.
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Stadt(teilerkundung): Namensschildern an Wohnblocks, Geschäften, Plakaten,
Außenwerbung, ... untersuchen unter dem Aspekt des "Fremden". Die
SchülerInnen nehmen, wo es möglich ist Kontakt auf zu ImmigrantInnen
(geschäftsbesitzerInnen, ArbeiterInnen, Wohnende,..), auf die sie bei
ihrer Stadtteilerkundung gestoßen sind und unterhalten sich mit ihnen
über ihre Lebensgeschichte und ihr aktuelles Leben in der BRD. Möglich
ist auch, die ImmigrantInnen in die Schule einzuladen, um zusammen bei Tee
und Kuchen ins Gespräch zu kommen. Daraus kann sich vieles und verschiedenes
entwickeln.
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Firmen und Fabriken in der Umgebung und ihr Bezug zur Welt: Was wird hergestellt,
Was geschiet mit den Produkten (Inland oder Export)? Was kosten exportierte
Produkte im Ausland? Wer kann sich diese Dinge leisten? Woher kommen die
Rohstoffe? Beziehungen auf der Weltkarte kennzeichnen.
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Was kommt eigentlich alles aus anderen Ländern in die BRD? Die Lerngruppe
lädt VertreterInnen verschiedener Berufsgruppen ein und befragt diese
über ihre Tätigkeit und mit welchen Menschen und Produkten sie
bei ihrer Arbeit in Berührung kommen. Eine andere Projektgruppe kann
z.B. eine Werft oder eine Baustelle, den Kiosk, Geschäfte, das Autohaus,
das Elektrogeschäft unter demselben Aspekt erkunden. Auf einer Weltkarte
werden die Länder, die sich bei der Untersuchung ergeben haben in Beziehung
mit dem Heimatort gesetzt - nicht vergessen, die MigrantInnen in ihrer Funktion
bzw. die Produkte der unterschiedlichen Länder zu kennzeichnen.
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Welche kulturellen Veranstaltungen gab es in den letzten 3 Monaten im Stadtteil,
der Stadt, der Region? KünstlerInnen, Filme, GastsängerInnen in
der Oper,..
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Welche Vereinigungen und Initiativen gibt es, die unseren Stadtteil mit der
Welt verbinden. Programmzeitungen, taz, Stadtteilzeitungen durchsehen, anrufen
oder hingehen und sich über die Arbeit Kenntnisse verschaffen.Der
Kinderstadt(teil)rat: SchülerInnen entwickeln (in einer Zuikunftswerkstatt)
konkrete Utopien über das Zusammenleben in der Nachbarschaft. Sie erstellen
eine kleine Zeitung, ein Flugblatt, einen Videofilm, studieren ein
(Straßen)Theaterstück ein, .. und bitten die Nachbarschaft zu
einer Diskussionsveranstaltung.
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Woher kommen wir eigentlich: Die SchülerInnen erforschen ihre
Familiengeschichte und zeichnen einen Stammbaum der Verwandten und Vorfahren.
Eltern und Großeltern können in diese Arbeit gut einbezogen werden.
Gibt es in der eignen Verwandtschaft AuswanderInnen bzw. "AusländerInnen"?
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Spielzeug aus Müll - wir stellen aus "nutzlosen" Gegenständen nutzbare
Gegenstände her. Anregungen finden sich in Büchern über das
Leben von Kindern im Trikont.
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Was ist eigentlich Heimat? Zuerst nach der persönlichen Bedeutung der
Heimat bei MigrantInnen und den deutschen SchülerInnen suchen: Was bedeutet
Heimat oder Zuhause für mich? Wo ist meine Heimat? Das kann in Form
von Aufsätzen und/oder Diskussionen erarbeitet werden. Dann werden Eltern,
Großeltern, Bekannte, Prominente usw. befragt. Der eigne Heimatbegriff
wird mit den Umfrageergebnissen konfrontiert.
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Wieviel Sprachen sprechen eigentlich die SchülerInnen unserer Schule?
Ohne weiteres 15-25 Sprachen werden in einer multikulturellen
Großstadtschule zusammenkommen, vielleicht auch mer. Schon allein die
Tatsache ist erstaunlich, aber was liße sich alles aus dieser
Sprachenvielfalt machen: ein 25sprachiges Wörterbuch, muttersprachliche
Hamburg-TuristInnenführungen, Sprachunterricht,..
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Welche Vereinigungen von EinwanderInnen und Flüchtlingen gibt es im
Stadtteil, wofür setzen diese sich ein, was wollen sie verhindern, welche
Erfahrungen haben sie bei ihrer Arbeit gemacht.
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Gibt es deutsche Initiativen oder Organisationen, die sich für MigrantInnen
und Flüchtlinge einsetzen? Wie arbeiten sie, was wollen sie erreichen,
was verhindern, gibt es Zusammenarbeit mit EinwanderInnen, wieviele migrante
MitarbeiterInnen gibt es?
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Was essen und trinken wir eigentlich jeden Tag? Nahrungsmittel werden untersucht
auf ihre Bestandteile und deren Herkunft. Eine Liste wird erstellt bzw. auf
einer Weltkarte werden Bilder der einzelnen Endprodukte geklebt, welche deren
Herkunft bzw. die Herkunft der Hauptbestandteile verdeutlichen
-
Die Mini-Moschee an der Schule: Wir richten einen kleinen Gebetsraum für
muslimische SchülerInnen an der Schule ein ... zu überlegen und
mit den betreffenden SchülerInnen abzusprechen ist, was Adäquates
anderes zur Ausübung anderer Religion an der Schule einzurichten ist.
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Eine Welt im Koffer - selbstgemacht! Der Grundgedanke der Koffer und Beutel,
der Kisten und Kasten ist, die Lebenssituation anderer Menschen durch
Alltagsgegenstände und durch Beispiele der Alltagskultur
näherzubringen, über das Betrachten, Behandeln und Begreifen der
AuspackerIn. Die Koffer, Kisten und Kasten sollten in Zusammenarbeit mit
EinwanderInnen und Flüchtlingen zusammengestellt werden und auch über
schwarze Organisationen zum Verleihen angeboten werden. Ein guter Überblick
über schon entleihbare Koffer ist in der kleinen kostenlosen Zeitschrift
Misereor LehrerInnenservice, 18/1994 abgedruckt mit ausführlichen
Beschreibungen, Erfahrungsberichten, Zusatzmaterial und Verleihadressen sowie
mit Tips zur Selbstherstellung von Kisten, Kasten und Beuteln - die Zeitschrift
ist darüber hinaus ausführlich dargestellt im Zeitschriftenkapitel
dieses Buches. Es gibt folgende fertige Kisten und Koffer zur Ausleihe:
-
Textilkoffer mit handgearbeiteten Originaltextilien aus dem Trikont, einer
Arbeitsmappe mit Anleitungen für die Schularbeit sowie Kurzinformationen
zu jedem Kleidungsstück - die Sdtärke des Koffers liegt darin,
daß unser Blick fort vom Katastrophen- und Elendsbild der Massenmedien
hin zu den Leistungen der Alltagskultur anderer Menschen dieser welt gelekt
wird. - Ausleihe über die Regionalstellen der GEPA -
GEPA-Geschäftsstelle, Talstr. 20, 58332 Schwelm, Tel.: 02336-9182-0.
-
Der Kaffeeparcours ist ein Spielaktion, in der die TeilnehmerInnen erfahren,
wie der Weg des Kaffees von der Plantage bis zum Frühstückstisch
aussieht. An 5 Stationen lernen die TeilnehmerInnen sinnlich etwas über
die Kaffeeproduktion: Kaffeesortieren, 60kg-Sack schleppen, ... Der Zusammenhang
zwischen dem niedrigen Kaffeepreis in Europa und der Verelendung der Kleinbauern
und PlantagenarbeiterInnen wird erfahrbar. - Verleihadressen: Neue Arbeit
Niederrhein, Projekt Lernmodelle, Klever Str. 21, 47441Moers, Tel.: 02841-210
74, Fax: 02841-170 121 oder: Arbeitskreis Eine Welt, Kamp-Lintfort,
Ferdinantenstr. 16, 47475 Kamp-Lintfort, Tel.: 02842-703 96, Fax: 02842-703
14.
-
Der Gewürzkoffer enthält detaillierte Hintergrundinformationen
über Produktion und Handel, Poster, Folien, Dias, Schulbücher sowie
Rezepte, Geräte und 13 Gläser mit exotischen Gewürzen. Einsetzbar
in den Fächern Geschichte, Politik, Hauswirtschaft, Geographie. - Ausleihe
über: Arbeitskreis Eine Welt, Kamp-Lintfort, Ferdinantenstr. 16, 47475
Kamp-Lintfort, Tel.: 02842-703 96, Fax: 02842-703 14.
-
Die Kakaokiste enthält viele Zugangsmöglichkeiten zu dem Thema
Kakao als Kolonialware: Kakaobohnen und -schoten, Schokolade, Zucker,
afrikanische Musikinstrumente (holistisches Prinzip), ein Spielauto aus Draht,
Druckstempel für den Baumwolldruck sowie Unterrichtsvorschläge,
Kinderbücher, Plakate, Folien, eine Tonbildreihe und Musikkassetten.
- Verleih über: Medienstelle im Diakonischen Werk Westfalen, Postfach
2404, 48011 Münster, Tel.: 0251-2709 470.
-
Die Kokoskiste bietet Materialien zur Auseinandersetzung mit der Situation
im pazifisch-asiatischen Sprach- und Lebensraum: eine naturbelassene
Kokosnuß im Bastmantel, Originalwerkzeuge zur Bearbeitung von
Kokosnüssen, Erzeugnisse aus der Bastfaser, der Steinschale und des
Kokosöls, Dias und Musikkassetten, das Kokoslebuch Der Baum des Lebens
mit Märchen, Erlebnisberichten, Texten und Liedern (mit der Arbeitsmappe
für 13,00 DM auch bei der Verleihstelle gesondert erwerbbar. Verleih:
Medienstelle im Diakonischen Werk Westfalen, Postfach 2404, 48011 Münster,
Tel.: 0251-2709 470.
-
Die Quinuakiste enthält Dias, Folien, Informationen zu Anbau und
Verarbeitung, Proben von Quinuakernen, Quinuapopkorn, Quinuamüsli,
Werkzeuge, Arbeitsfgeräte, Informationen über Bolivien. -
Ausleihstelle: BDJK Bundesstelle, Ref. f. Entwicklungsfragen, Carl-Mosterts-Platz
1, 40477 Düsseldorf, Tel.: 0211-46 930, Fax: 0211-4693 120.
-
Die 3 Schatzkisten thematisieren gesellschaftliche Ereignisse und regen zum
Vergleichen an. Die Schatzkiste Spielen und Kindheit bei den Dakhota (Sioux)
eignet sich besonders für die Grundschule - denn die meisten Kinder
in diesem Alter interessieren sich für IndianerInnen. Die Schatzkiste
Hochzeit bei den Tuareg will zum Kulturvergleich anregen durch Themen wie
Liebe, Werben, Hochzeit, Verhältnis von Frau und Mann usw. - sie wendet
sich an ältere SchülerInnen. So auch die Schatzkiste Essen, die
sich mit dem Volk der Wampar in Papua-Neu-Guinea beschäftigt. Es gibt
Bezüge zu den Fächern Erdkunde, Geschichte, PolitikEthik, Englisch.
Die Beschäftigung mit dem Leben der Wampar kann die Existenzbedrohung
einer Ethnie verdeutlichen. - Ausleihe über: Arbeitsstelle weltbilder,
Agentur für Interkulturelle Pädagogik, Südstr. 71 B, 48153
Münster, Tel.: 0251-720 09.
-
Das Museum in der Tasche "IndianerInnen Nordamerikas und Eskimo": Ausgehend
von den natürlichen Umweltbedingungen wird eingeführt in die Themen:
Nahrungserwerb, Wirtschaftsform, Behausung, Kleidung, Religion und Kultur.
Dazu gibt es zum "Anfassen": Musikkassetten, Dias, Rohstoffe,
BastelanleitungenKochrezepte, Spiele und viele Projektanregungen für
den Unterricht. Es gibt auch noch, nach der gleichen Konzeption erstellt,
das Museum in der Tasche "Südsee". - Ausleihe gegen Gebühr von
50,00 DM pro Woche über: Rautenstrauch-Joest-Museum für
Völkerkunde in Köln, Tel.: 0221-336 94 13.
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Die Kolumbienkoffer 1 und 2: Diaserien, Poster, Bilder, Landkarten,
Unterrichtsmaterialien zu Südamerika und Kolumbien, Informationen über
Anbau und Vermarktung von Kaffee, Musikinstrumente, Spiele, Cassetten, Kleidung
und Gebrauchsgegenstände aus verschiedenen Regionen der Welt sowie Hinweise
zum Einsatz im Unterricht. - Ausleihe: Diözesanrat der KatholikInnen
im Bistum Aachen, Klosterplatz 7, 52062 Aachen, Tel.: 0241-452 385 / 264.
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Der Lernkoffer Lateinamerika enthält Materialien aus Südamerika:
Musikinstrumente, SchuhputzerInnenkasten, Bücher, Bastelvorschläge,..
- Verleih: Brot für die Welt, Karlsruher Str. 11, 70771 Stuttgart, Tel.:
0711-79 80 05 / 79 80 06.
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Der Bolivienbeutel ist abgestimmt auf das Kinderbuch "Ein Indio darf den
Tag nicht verschlafen" von Günther Feustel, erschienen im Klett Verlag.
Der Inhalt des Beutels paßt auch zu der Thematik des Kinderbuches Tris
Tras: Kleidungsstücke, Autoreifensandalen, Musikinstrumenten,
Alltagsgegenständen der Andenbevölkerung. - Ausleihe: Ursula Kersting,
Wolfsgasse 6, 52152 Simmerath, Tel.: 02473-2778.
-
Wer wandert bei uns eigentlich aus / kehrt zurück und warum? Im
Gemeindehaus/Bezirksverwatung nachfragen, wieviel AuswanderInnen bzw.
RückkehrerInnen es in den letzten 10 Jahren in der Stadt / im Bezirk
gegeben hat. RückwanderInnen zu Gesprächen einladen und nach den
Gründen ihrer Auswanderung / Rückkehr befragen. Verwandte bzw.
Nachkommen von AuswanderInnen am Ort ausfindig machen und berfragen.
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Rassismus in Schulbüchern? Besonders fündig wird mensch bei Lieder-,
Erdkunde- und Geschichtsbücher. Mit den SchülerInnen Kriterien
erarbeiten, und dann zuerst die in der Lehrmittelsammlung der Schule vorhandenen
Bücher untersuchen. Bei Büchern, die noch vertrieben werden, die
Verlage zu Neuauflagen auffordern - auf jeden Fall Öffentlichkeit herstellen
(Zeitung, Stadtradio, Fernsehen,..) wenn die Verlage nicht handeln. -
Natürlich kann sich die Projektgruppe auch mit Lernbüchern aus
der Zeit der Jahrhundertwende, des Faschismus beschäftigen.
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Rassismusfreie Schule (nach dem Vorbild der atomwaffenfreien Zonen).
SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen beschließen sich zur
"Rassismusfreien Schule". Dazu gehört jedoch Vor- (Projektwoche, intensive
Behandlung des Themas im Unterricht,..) und Nacharbeit (interkulturelles
Lernen als Unterrichtsprinzip, antirassistisches Sensibilisierungstraining
für Deutsche, Ermutigungstraining zum Handeln und Eingreifen,
Telefonketten,..). - Öffentlichkeitsarbeit: "Die rassismusfreie Schule
stellt sich vor".
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Rassistisches Graffiti im Stadtteil - suchen, fotografieren für die
Veröffentlichung. Natürlich werden die Objekte - möglichst
mit Pressebegleitung - beseitigt oder verwandelt in antirassistische
Sprüche: aus "Ausländer raus" wird "Deutsche und Ausländer
raus aus den Hütten, rein in die Päläste" usw. - Es lohnt
sich auch, Toiletten und Schulbänke der eignen Schule anzusehen, die
fotografierten Funde in der Schule auszustellen und ... natürlich ist
jedes bißchen Rassismus aus der Schule zu entfernen.
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Die multikulturelle Fußballmannschaft spielt zum eigenen Vergnügen
und ist bewußt bunt. Sie veranstaltet in Zusammenarbeit mit einladenden
Schulen, Sportvereinen,.. antirassistische Fußball-Turniere z.B. um
den Antirassismus-Pokal, sucht bekannte Vereine zur Zusammenarbeit,..
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Rassismus in Lehrplänen und Handreichungen der Kultusbürokratien.
Dies etwas anspruchsvolle Projekt kann erst in der Sek.II angegangen werden.
Hier ist gründliche Vorarbeit und noch gründlichere Analyse
erforderlich. KultusbürokratInnen mit den Ergebnissen konfrontieren,
Öffentlichkeit herstellen.
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