Produktions- und Verkaufsprojekte
Manfred Huth / Birgit Rinke
In: Die Arbeitslehre 3/1979, S. 147 -
162.
1. Lernziele
Es ist uns klar, daß die durch das Projekt eingeleiteten Lernprozesse nicht zur vollständigen Realisierung der hier aufgestellten Lernziele führen können. Sie werden nur als Schritte auf dem Weg zu einem angestrebten Endverhalten verstanden. Außerdem sind die Lernziele nur schwer zu überprüfen, da sie zu einem großen Teil die emotionale Ebene miteinbeziehen oder auf ein wünschenswertes Endverhalten abzielen, daß erst nach der Schule in der Betriebspraxis zu überprüfen ist, wo im Unterricht angestrebte Verhaltensmodifikationen sich im Ernstfall in Handlungsstrategien umsetzen sollten.
Ziele des Projektunterrichts im Rahmen der Arbeitslehre:
Übergeordnete Ziele des Werk- und Verkaufsprojekts:
Nach speziellerer inhaltlicher Planung können Feinlernziele formuliert werden:
Feinlernziele:
Durch die Arbeit im Modellbetrieb sollen die Schüler
2. Durchführung des Werk- und Verkaufsprojektes
2.1 Phase der Bedürfnisentwicklung und Zielentscheidung (1-2 Std.)
Material:
Vorschlagliste für mögliche Produkte die in Serienproduktion
hergestellt werden können (M 1).
Diese Phase sollte etwa 2 Wochen vor Projektbeginn liegen, da dieser Zeitraum für Vorbereitungs- und Organisationsarbeiten unbedingt notwendig ist.
2.2 Planungsphase (4-5 Std.)
2.2.1 Planung mit den Schülern
Lernziele:
Stundenablauf:
2.2.2 Planung durch den Lehrer
Wir werden im folgenden so vorgehen, daß wir zuerst unsere Verlaufs-Planung für die Produktions- und Verkaufsphase beschreiben und dann unsere Planung dem tatsächlichen Verlauf schematisch gegenüberstellen.
Planung der Produktions- und Verkaufsphase durch die Lehrer
Die Produktion sollte von Montag bis Mittwoch dauern. Am Donnerstag sollten
dann nur noch die letzten Vorbereitungen für den Verkauf getroffen und
Ausbesserungs- bzw. Verschönerungsarbeiten ausgeführt werden. Der
Verkauf sollte in den beiden großen Pausen auf dem Schulhof stattfinden.
Montag:
Am Montag wollten wir uns den Schülern zunächst als Chef und Meister
vorstellen. Danach sollten die Arbeitsverträge von den Schülern
unterschrieben und die Tische und Stühle wie geplant angeordnet werden.
Dann wollten wir mit den Schülern die Musterstücke besprechen.
Nach Klärung aller Probleme bezüglich der Herstellung der
Gegenstände sollte der Meister die Schüler noch auf die Notwendigkeit
hinweisen, Pappschablonen nach den Entwürfen anzufertigen, damit die
Zuschneider genau und rationell arbeiten könnten.
Nachdem jede Gruppe Pappunterlagen für die Tische, ein Stück Pappkarton
für die Schablone und das benötigte Herstellungsmaterial erhalten
hätte, würde der Meister die Stückzahlen, die von der Planung
der Schüler abwichen, vorgeben. Danach könnte mit der Produktion
begonnen werden, wobei der Meister kontrollieren müßte, ob die
festgelegte Arbeitssehrittaufschlüsselung eingehalten würde und
falls ja, ob sie sinnvoll oder unrationell wäre, so daß er
Umbesetzungen vornehmen müßte. In den Pausen sollten die Schüler
den Arbeitsplatz verlassen dürfen, in den großen Pausen auch den
Klassenraum.
Die Werbe- und Verkaufsgruppe sollte einen kleinen spannenden Werbetext entwerfen
und diesen vervielfältigen und als Handzettel in den großen Pausen
auf dem Schulhof verteilen.
Wir mußten damit rechnen, daß die Tabaksbeutelgruppe Schwierigkeiten
beim Nähen haben würde. Die Gruppe müßte deshalb
schwerpunktmäßig beobachtet werden, um Verschnitt zu vermeiden
und rechtzeitig die Produktion auf ein einfacher herzustellendes Produkt
(Portemonnaies) umstellen zu können.
Eine halbe Stunde vor Ende der 5. Stunde sollten die Schüler mit dem
Aufräumen ihrer Arbeitsplätze beginnen. Die fertigen Stücke
und das Material sollten im Büro abgegeben werden.
Dienstag und Mittwoch sollte die Produktion fortgeführt werden, wobei
auf das Erreichen der vorgegebenen Stückzahl zu achten sein würde.
Dienstag:
Am Dienstag sollte der Vorarbeiter bestimmt werden, der einen neuen
Arbeitsvertrag mit höherer Lohnfestsetzung erhalten sollte (30 Dpf.).
Die Werbegruppe sollte weitere Werbetexte anfertigen und verteilen und auch
Werbeplakate entwerfen.
Mittwoch:
Spätestens Mittwoch würden wahrscheinlich Umbesetzungen der Gruppen
vorgenommen werden müssen, um einerseits Leerlauf zu verhindern und
andererseits Gruppen, die mit ihrer Stückzahl ins Hintertreffen geraten
wären, zu unterstützen. Ebenso rechneten wir bis spätestens
Mittwoch mit Konflikten bezüglich der Lohnunterschiede zwischen ,Frauen'
und Männern' und zwischen Arbeitern und Vorarbeiter. Auf dem Schulhof
sollte weiter geworben werden, und in der großen Pause eine
Probeausstellung von einigen Musterexemplaren stattfinden, um für den
Verkauf am nächsten Tag zu werben.
Donnerstag:
Am Donnerstag sollten alle schwerpunktmäßig den Verkauf vorbereiten,
z. B. fertige Stücke kontrollieren und gegebenenfalls ausbessern,
vervollständigen oder verzieren, zurückstehende Gruppen bei der
Produktion unterstützen. Preise festsetzen (nach kalkuliertem Preis,
Verarbeitung und ästhetischem Eindruck) und Preisschilder beschriften
und aufkleben.
Die beiden Mitglieder der Werbe- und Verkaufsgruppe sollten den Stand auf
dem Schulhof aufbauen (aus Schultischen) und für den Verkauf verantwortlich
sein, wobei sie Unterstützung von den anderen erhalten sollten.
Genauer ließen sich die Tage Dienstag bis Donnerstag hier nicht planen.
Die Planung für den nächsten Tag ist immer vom Ergebnis, den
Schwierigkeiten, Neuerungen und Erfahrungen des Vortages abhängig.
Auch die Auswertung des Projekts mit den Schülern nach dem Verkauf am
Donnerstag und in der folgenden Woche konnte erst am Mittwoch und Donnerstag
vorbereitet werden, da sie von den Ergebnissen der Produktions- und Verkaufsphase
abhängig war. Vorher konnten wir nur planen, die Auswertung am Donnerstag
mit einer Betriebsversammlung zu beginnen, deren Tagesordnung aber noch nicht
endgültig festgelegt werden konnte. Als mögliche Punkte stellten
wir uns vor
In der folgenden Woche sollte dann besprochen werden, wie die Schüler die Arbeit empfunden hätten, ob sie Spaß daran gehabt hätten oder nicht und aus welchen Gründen, welche Kritik sie am Projekt hätten, welchen Sinn ein solches Projekt überhaupt habe, was die Schüler selbst meinten, gelernt zu haben und was man das nächste Mal anders machen müßte.
Planung und tatsächlicher Verlauf der Produktions- und Verkaufsphase - schematische Gegenüberstellung
Montag Vorstellung von Chef und Meister; Ausfüllen der Arbeitsverträge; Umgestaltung des Klassenraums; Besprechen der Musterstücke; Beginn der Produktion in den Gruppen; Bestimmung von Lochern und Nietern; Herstellung von Werbezetteln und Verteilen auf dem Schulhof (Werbegruppe); evtl. bei Tabaksbeutel-Gruppe Umstellung auf Portemonnaies. |
Montag wie Planung; Beschwerde von Schülerinnen über den niedrigeren Lohn der Mädchen; Wahl eines Betriebsrats; Betriebsrat kann die Forderung nach gleichem Lohn nicht beim Chef durchsetzen; Tabaksbeutel-Gruppe wird auf Portemonnaies umgestellt; Armbänder-Gruppe ist bereits fast fertig und überbesetzt; 2 Mitglieder der Gruppe gehen zur Tabaksbeutel-Portemonnaie-Gruppe; Arbeitsunlust gegen Ende; Aufräumen klappt nicht; Gürtelgruppe hat nur 4 Gürtel produziert. |
Dienstag Fortsetzung der Produktion; Bestimmung eines Vorarbeiters; Werbegruppe entwirft und verteilt neuen Text. |
Dienstag Umbesetzung der Gruppen zur Vermeidung von Leerlauf und zur Unterstützung schwacher Gruppen; trotzdem teilweise Leerlauf und laufende Umbesetzung der Gruppen; Vorarbeiter gibt Vertrag zurück, weit er die Konflikte mit den "Kollegen" nicht aushält; Streik für gleichen Lohn von Mädchen und jungen und allmeine Lohnerhöhung; Ergebnis: Frauen bekommen rückwirkend 25 Dpf., wie die Männer; neues Gürtelmodell von Gürtelgruppe kreiert, Arbeitsunlust nimmt zu. |
Mittwoch Umbesetzungen zur Vermeidung von Leerlauf und zur Unterstützung schwacher Gruppen; Lohnkonflikte; weitere Werbung; Probeverkaufsstand auf dem Schulhof. |
Mittwoch Gürtelgruppe erhält mehr Näher; weitere neue Gürtelmodelle zur Vereinfachung der Produktion; vermehrte Arbeitsverweigerung; neuer Vorarbeiter kommt ebenfalls nicht zurecht; vorwiegend Verzierung und Ausbesserung der Gegenstände, wenig Neuproduktion. |
Donnerstag Letzte Ausbesserungsarbeiten usw., schwerpunktmäßige Vorbereitung des Verkaufs; Aufbau des Verkaufsstands und Verkauf in den 2 großen Pausen; Beginn der Auswertungsphase. |
Donnerstag wie Planung; keine Auswertung, wegen Übersättigung der Schüler; Auszahlung der Löhne. |
2.3 Beurteilungsphase
Wie schon kurz angesprochen, kann die Beurteilungsphase erst nach der
Durchführungsphase geplant werden, da sich aus dem tatsächlichen
Verlauf erst die aktuell anzusprechenden Aspekte ergeben.
Wir gehen bei der Darstellung wieder so vor, daß wir unsere Planung
etwas ausführlicher vorweg beschreiben und dann die Planung mit dem
tatsächlichen Verlauf schematisch konfrontieren.
Zielvorstellungen:
Die Auswertungsphase sollte dem Ziel dienen, die gemachten Erfahrungen zu
reflektieren und mit der Realität zu vergleichen. Außerdem sollten
die Schüler durch Distanzgewinnung zum Erlebten ihr eigenes Verhalten
und das der anderen untersuchen und begründen. Schließlich sollten
Überlegungen zur Kritik des Gesamtprojekts angestellt und
Verbesserungsvorschläge gemacht werden.
Planung:
Planung und tatsächlicher Verlauf der Beurteilungsphase - schematische Gegenüberstellung
Gründe für Motivationsabfall; Kritik am Projekt; Arbeitsvertrag, Streik; Fragebogen; Reflexion über Ergebnis des Verkaufs. | wie Planung; vergleichende Betrachtung von Schule und Arbeit sowie theoretischem und Projektunterricht; |
Reflexion über Verkauf (Planung); Vergleich des Modellbetriebs mit Industriebetrieb; Frage: Was hast Du bei diesem Projekt alles gelernt- (Diese Frage wurde auf Wunsch der Schüler von jedem schriftlich beantwortet und ausgewertet, s. M 10.) Die Schüler äußerten den Wunsch, einen wirklichen Lederproduktionsbetrieb zu erkunden. |
3. Abschließende Reflexion
Zu den Zielen des Projektunterrichts im Rahmen der Arbeitslehre
Diese Ziele sind - hauptsächlich aufgrund ihrer Langfristigkeit und
Komplexität schwer überprüfbar. Es läßt sich allerdings
vermuten, unter Bezugnahme auf die von den Schülern formulierten
Erkenntnisse (M 10) und mündliche Äußerungen in der
Auswertungsphase, daß die Schüler, besonders durch die Diskussion
während der Auswertungsphase, über verschiedene Faktoren und
Bedingungen der Arbeits- und Wirtschaftswelt reflektiert haben und dadurch
auch Hilfen für das Berufsleben bekommen haben.
Diese Ziele sind außerdem in den Zielen des Werk- und Verkaufsprojekts
konkretisiert. Dabei ist zu berücksichtigen, daß natürlich
nur einige exemplarische Erkenntnisse innerhalb dieser beiden sehr weitreichenden
Zielbereiche angestrebt werden konnten.
Zu den Zielen des Werk- und Verkaufsproiekts Lederarbeiten'
Auch diese Ziele können nicht wirklich überprüft werden, da
sie die Übertragung der Modellsituation auf die Ernstsituation
einschließen.
Die übergeordneten Ziele des Werk- und Verkaufsprojekts müßten
grundsätzlich durch die engagierte Mitarbeit aller Schüler in den
Gruppen während der Planungs- und der Auswertungsphase und durch die
praktischen Erfahrungen in der Produktions- und Verkaufsphase, denen sich
keiner entziehen konnte, erreicht worden sein, wobei die Frage des Transfers
offenbleiben muß. Diese Vermutung wird durch die
Schüleräußerungen in der Auswertungsphase, z. B. Hinweise
auf die Monotonie der Arbeit Überlegungen zum Verkauf und zur Frage:
Was habe ich gelernt- (M 10), unterstützt.
Die Feinlernziele, die die übergeordneten Ziele konkretisieren und
eingrenzen, wurden jeweils durch bestimmte Merkmale und Situationen des Projekts
angestrebt, auf die sie sich in ihrer Formulierung eindeutig beziehen. Wir
gehen daher nicht näher auf diese Ziele ein, um Wiederholungen zu vermeiden
und weil der Nachweis über erreichte Ziele aus o. a. Gründen nicht
möglich ist. Wir glauben allerdings, daß die Schüler sich
vielen dieser angestrebten Erkenntnisse aufgrund der eigenen Erfahrung und
Praxis gar nicht entziehen konnten. Nicht wenige der Ziele sind von den
Schülern selbst als Dazugelerntes empfunden worden (M 10).
Sicher ist, daß den Schülern zumindest ein Vorverständnis
der Arbeitsteilung und ihrer Auswirkungen auf die Arbeiter vermittelt werden
konnte und daß die Schüler einen Einblick in soziale Konfliktfelder
eines Betriebes bekommen haben.
Diese Ziele, die schwerpunktmäßig intendiert waren, hätten
durch theoretischen Unterricht kaum erreicht werden können, da die eigene
praktische Erfahrung dazu notwendig ist. Rationale Erkenntnisse allein sind
auf diesem Gebiet nicht ausreichend bzw. können nur schwer vermittelt
werden und keine andauernden Lemprozesse auslösen. Insofern scheint
uns der Aufwand eines solchen Projekts angemessen.
Zusätzliche Lernziele
Über die in der Planung aufgestellten Lernziele hinaus wurden wenigstens
bei einem Teil der Schüler - durch vorher nicht geplante oder absehbare
Vorgänge während der Produktionsphase - zusätzliche Lernprozesse
eingeleitet. Dies wird auch an einigen von den Schülern formulierten
Erkenntnissen und an Äußerungen während der Auswertungsphase
deutlich.
Besonders dieses letzte Ergebnis des Projekts ist hoch züi bewerten, da sich daraus schon kurzfristig positive Konsequenzen für die Schüler und ihre familiale Situation ergeben können.
Zur Übertragbarkeit
Bei der Reflexion über einen Unterrichtsversuch' muß auch auf
die Frage der Übertragbarkeit auf andere Schulklassen eingegangen werden,
wenn der Bericht über den Unterricht Kollegen eine Hilfe sein soll.
Dazu ist zunächst einschränkend anzumerken, daß das Projekt
weder unter dem Gesichtspunkt der Überprüfung seiner
Allgemeingültigkeit durchgeführt noch im Hinblick auf eine
möglichst weitreichende Übertragbarkeit geplant wurde.
Es muß vor allem berücksichtigt werden, daß die Schüler
bereits wesentliche Voraussetzungen für Projekte allgemein besaßen:
Selbständigkeit in der Arbeit und bei der Lösung von Konflikten,
Fähigkeit zu effektiver Gruppenarbeit und konstruktive
Kritikfähigkeit. Außerdem bestand ein großes Interesse nach
praktischer Tätigkeit und zum Zeitpunkt des Projektbeginns ein besonderes
Bedürfnis danach, da vorher sehr viel theoretisch gearbeitet worden
war. Eine wichtige Rolle spielte auch, daß die Schüler durch den
vorangegangenen Unterricht bereits theoretische Vorkenntnisse über die
Arbeitswelt hatten und daß sich schon bestimmte Einstellungen zur Arbeit
- speziell auch repititiver Teilarbeit - durch die Besichtigung der elterlichen
Arbeitsplätze, Betriebserkundungen und Filme gebildet hatten. Diese
Punkte hatten von daher eine Auswirkung auf den Verlauf des Projekts, denn
ein Betriebsrat z. B. konnte von den Schüler-Arbeitern nur gewählt
werden, weil sie sich an den entsprechenden Unterricht darüber erinnerten;
es waren also bestimmte Denkansätze vorhanden wie auch Handlungsstrategien,
die bei Konflikten das Anstreben von Lösungen erleichterten und
beschleunigten.
Wichtige Voraussetzungen für die Durchführung des Projekts oder
eines ähnlichen Werkund Verkaufsprojekts sind unserer Meinung nach eine
gewisse Selbständigkeit der Schüler beim Arbeiten und
Kritikfähigkeit. An Gruppenarbeit sollte die Klasse gewöhnt sein,
und ein bestimmtes theoretisches Basiswissen über das Arbeiten und
Wirtschaften im Betrieb, das besonders für die Produktionsphase
nützlich sein könnte, sollte im vorangehenden Unterricht vermittelt
werden. Ein Interesse an praktischer Tätigkeit kann man wahrscheinlich
in jeder Schulklasse voraussetzen. Es ist allerdings ratsam, mit kleinen
Projekten zu beginnen, wie z. B. Herstellung von Werkstücken im Arbeit-
und Technik-Unterricht und Verkauf auf einem Schulbasar.
Unter diesen Bedingungen erscheint uns eine Übertragung des Projekts
auf andere Klassen möglich.
4. Medien
5. Literatur
6. Materialteil
M 1 Vorschläge für ein Werkprojekt
|
|
M 4 Planungsergebnis
1. Von den Schülern vorgeschlagene Ledergegenstände:
Brustbeutel
Gürtel Tabaksbeutel Portemonnaie Gelenkbänder Halsschmuck |
Taschen
Armbänder Brillenetuis Uhrarmbänder Etuis (Federtaschen) Knautschtiere
|
Die kursiv gedruckten Gegenstände wurden davon ausgewählt (Tabaksbeutel wurden später durch Portemonnaies ersetzt). |
2. Materialbedarf (siehe Entwürfe der Gegenstände)
Lederteile pro Stück | Lederteile insgesamt | übriges Material | |
Gürtel: geflochtene (20) | 3 Lederstreifen:1,5 cm X 1,5 cm | 60 X 1,5 cm X 1,5 m | Lochzange, Schere, Zwirn,Fingerhüte, Zuschneidemesser,Ledernähnadeln, Lineal,10 große Schnallen, Lochnieten |
Flickengürtel mit/ohne Schnalle (20) | durchschnittlich 10 X 5 cm X 10 cm (+ Lederband, ca. 1 m lang) | 20 X 10 X 5 X 10cm + 10 Lederbänder à 1 m | s.o. |
Tabaksbeutel | 32 cm X 15 cm (Wand)+ 10 cm X 10 cm (Boden)+ 1 Lederband | 40 X 42 cm X 15 cm+ 40 Lederbänder | Lochzange, Schere, Zuschneidemesser, Ledernähnadeln, Stecknadeln, Zwirn, Fingerhüte, Lineal, Lochnieten (für Ösen) |
Federtaschen | 20 cm X 25 cm | 40 X 20 cm X 25 cm | Lochzange, Schere, Zuschneidemesser, Ledernähnadeln, Fingerhüte, Zwirn, Stecknadeln, Lineal, 80 Druckknöpfe |
Knautschtiere | 2 X 14 cm X 20 cm | 80 X 14 ein X 20 cm | Zuschneidemesser, Schere, Ledernähnadeln, Stecknadeln, Fingerhüte, Zwirn, Klebstoff, Reis (zum Füllen) |
Armbänder | 4 cm X 15 cm + 1 Lederband (ca. 30 cm) | 80 X 4 cm X 15 cm 20 Lederbänder, 20 Lederstreifen | Zuschneidemesser, Schere, Lochzange, Lineal, Lochnieten, 20 kleine Schnallen |
Uhrarmbänder | 4 cm X 15 cm + 1 Lederstreifen: 1 cm X 20 cm | 80 X 4 cm X 15 cm 20 Lederbänder, 20 Lederstreifen | Zuschneidemesser, Schere, Lochzange, Ledernähnadeln, Lineal, Lochnieten, 20 kleine Schnallen |
Werbegruppe | bunte Pappe, Wachskreiden, Matritzen, Schere, Schreibstifte |
M 5 Vorläufige Kalkulation
Materialkosten: Leder 250,- DM Zwirn 14,- DM Stecknadeln 3,- DM Fingerhüte 5,- DM Schnallen (5) 25,- DM kleine Schnallen (42) 13,- DM Ledernähnadeln 5,- DM 1 Nietzange 8,- DM Druckknöpfe 20,- DM Lochnieten 10,- DM Ziernieten 5,- DM Klebstoff 7,- DM Reis 16,- DM Lederfarben 20,- DM gesamt 401,- DM
Lohnkosten
Gesamtausgaben |
erwartete Einnahmen: 20 Gürtel à durchschnittlich 6,50DM 130,- DM 20 Tabaksbeutel à 4,- DM 80,- DM (resp. 40 Portemonnaies à 2,50 DM) (100,- DM) 17 Federtaschen à 5,- DM 85,- DM 38 Knautschtiere à 4,50 DM 171,- DM 41 Armbänder à 2,- DM 82,- DM 42 Uhrarmbänder à 2,50 DM 105,- DM gesamt 653,- DM Die Preise verstehen sich als Durchschnittspreise. Gesamteinnahmen 653,-DM ./. Gesamtausgaben 521,-DM Gewinn 132,- DM |
Falls wir alles verkaufen und diesen Gewinn erzielen würden, wollten wir das Geld für die bevorstehende Klassenfahrt verwenden.
M 6 Die betrieblichen Funktionsbereiche und Positionen bestimmten
wir folgendermaßen:
Bezeichnung | Person | Funktion | Arbeitsplatz |
Chef | Klassenlehrer | Kapitaleigner und Geldgeber, höchste Entscheidungsinstanz | Büro' (Gruppenraum) |
Meister | Referendarin | Organisation und Überwachung von Produktion und Verkauf, Anlernen, direkter Vorgesetzter der Arbeiter, Absprachen mit dem Chef | Produktionsabteilung (Klassenraum) und Büro' |
Vorarbeiter | Schüler, der sich durch besonderen Eifer qualifiziert hat | Kontrolle der fertigen Stücke, Disziplinierung der Arbeiter, Unterstützung des Meisters bei der Überwachung des Produktionsablaufs | Produktionsabteilung, darf aber auch ins Büro' |
Facharbeiter | 2 Schüler, die sorgfältig und geschickt arbeiten; später je nach frei werdenden Arbeitsplätzen(Verzierer) | Nieter und Locher, Verzierer | Produktionsabteilung |
Arbeiter in der Werbe- und Verkaufsabteilung | 2 Schüler | Herstellen von Werbematerial, Verteilen des Werbematerials in der Schule, Vorbereitungen für Verkauf und Durchführung | Produktionsabteflung |
Arbeiter in der Fließfertigung | Mehrzahl der Schüler | Herstellung der Gegenstände im arbeitsteiligen Verfahren, wiederholtes Ausführen eines elementaren Arbeitsschrittes | Produktionsabteilung |
M 7 ARBEITSVERTRAG
Zwischen der Firma
Leder-HUTH, Sitz Hamburg 72, An der Berner Au 12 und Herrn/Frau .............................................................................................................................................. geboren am ............................... in ............................................................................................................... wohnhaft in .................................................................................................................................................... wird nachstehender Vertrag abgeschlossen. Herr/Frau ...................................... wird in unserem Betrieb in Hamburg, An der Berner Au 12, für die Zeit vom 12.-14. Mai beschäftigt. Die Arbeitszeit beträgt am 12. 5 Stunden, am 13. 4 Stunden, am 14. 6 Stunden. Das Beschäftigungsverhältnis kann von beiden Seiten unter Einhaltung der üblichen Frist gekündigt werden. Es kommen hierbei sowohl betriebliche Gründe als auch Gründe in Betracht, weiche in der Person des/der Arbeiters/in liegen. Unberührt davon bleibt das Recht der Firma zur fristlosen Kündigung aus wichtigem Grunde. Jede/r Arbeiter/in verpflichtet sich zu pünktlicher, einwandfreier und pflichtgetreuer Arbeitsleistung. Die Versetzung des/der Arbeiters/in an einen anderen Ort bzw. in, eine andere Abteilung der Firma ist jederzeit zulässig. Der/die Arbeiter/in hat den Anweisungen aller Vorgesetzten Immer, sofort und uneingeschränkt Folge zu leisten. Die Firma verpflichtet sich, einen Stundenlohn von ............ DM zu zahlen, wenn in den 3 Tagen jeweils 40 Stück der Produkte angefertigt werden. Für jedes weitere Produkt, das in dieser Zeit geschafft wird, zahlt die Firma einen Akkordzuschlag von ............. DM. Im umgekehrten Falle erfolgt ein Abzug vom vereinbarten Lohn um jeweils einen Pfennig.
Hamburg, den
................................... ................................... (Manfred Huth) (Arbeiter/in)
|
(Vgl.: UE Arbeit. Mat. zur Unterrichtspraxis. (Offenbach 19722.) S. 54 f.)
M 8 Lohnabrechnung
Name: ........................................................
Gruppe: ......................................................
Anzahl der produzierten Stücke: ........ Stück Mindestzahl der zu produzierenden Stücke: 40 Stück Akkordzulage ja 0 nein 0 = 0,00 DM Arbeitsstunden ............. Std. ................... DM Abzüge ............. Stunde = 0,25 DM
Fällige Lohnsumme: ................. DM
Dankend erhalten am .....................................
|
M 9 Fragebogen an die Arbeiter der Firma Leder-Huth
1. Was hat Ihnen an der Arbeit gefallen-
2. Was gefiel Ihnen nicht- 3. Welche Rechte hatten die Arbeiter- 4. Gab es Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Arbeiter und wo wäre Mitbestimmung besonders wichtig gewesen- 5. Welche Rechte hatte der Unternehmer- 6. Wer hatte es im Betrieb am besten - und warum- 7. Würde dieser Betrieb auch ohne Unternehmer produzieren können- 8. Was würden Sie wählen- Ein Jahr diese Arbeit oder 1 Jahr Schulunterricht- 9. Warum wurde wohl Akkord gearbeitet- 10. Warum lief wohl während der Arbeitszeit Musik- 11. Hat Euer Betriebsrat Eure Interessen richtig vertreten oder gibt es Kritik- 12. Wie erklärt Ihr Euch die vielen Aggressionen 19. am Mittwoch. Schreibt bitte Gründe dafür auf. |
(Vgl.: Behrens, Frank: Das Projekt Arbeit' i. d. Grundschule. Mü 1974, S. 147.) |
M 10 Auswertung: Was hast Du alles bei diesem Projekt gelernt-
Schülerantworten:
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Projekt: Renovieren der
Schulräume
Projektwochen von zwei 7. Klassen
Horst Bethge / Manfred Huth
In: Die Arbeitslehre 3/1981, S. 141-146
Zum didaktischen Standort des Projektes im Arbeitslehreunterricht
Folgendes Projekt ist eingebettet in einen fächerübergreifenden Arbeitslehrelehrplan, den sich jede Schule in Hamburg selbst erstellen muß, da für den Haupt- und Realschulbereich keine Richtlinien und Lehrpläne existieren, nicht einmal für die eine Stunde Berufsorientierung ab Klasse 8.
Integraler Bestandteil dieses Curriculums ist eine Dreier-Projekt-Sequenz1, die wir etwas ausführlicher darstellen wollen, wenn wir im folgenden den von der Fachkonferenz unserer Schule entwickelten Lehrplan2 verkürzt wiedergeben - besonders auch, um den Bedingungsrahmen und die unterrichtlichen Voraussetzungen für das darzustellende Projekt aufzuzeigen:
Klasse 7/8:
Klasse 8/9:
Klasse 9/10:
Ohne Fragen sind diese Inhalte und deren Ziele nur zu erreichen bei konsequentem fachübergreifenden Arbeitslehreunterricht als Unterrichtsprinzip.
Einige Worte noch über die mit dem Projekt zusammenhängenden
schulpolitischen Voraussetzungen in Hamburg: Der für die Renovierung
unserer Schulräume zuständige Bezirksamtsleiter wirbt in einem
Brief vom 27. 6. 1980 an alle Schulen in unserem Schulkreis für
Renovierungsselbsthilfe, da sein Amt schon oft "bedauernd erklären
mußte, daß kein Geld da sei, um diese oder jene an sich notwendige
Renovierung durchzuführen". Es könnten nur "Prioritäten gesetzt
werden und vorrangig solche Arbeiten finanziert werden, die die
Funktionsfähigkeit der Räume und Einrichtungen wieder herstellen
und der Substanzerhaltung der Gebäude dienen. Die sog.
Schönheitsreparaturen' stehen verständlicherweise (!) an letzter
Stelle und müssen leider oft hinausgeschoben werden". Im Fall unserer
Räume wurden sie 11 Jahre hinausgeschoben; wie Schulräume nach
so langer Benutzungszeit aussehen, ist wohl jedem klar. Daß Eigeninitiative
der Sparpolitik in diesem Bereich sehr willkommen ist, wird deutlich durch
den Vergleich der Kosten: Renovierung der Räume durch einen Malerbetrieb:
30 000 DM - Materialkosten, bei unserem Projekt: 2500 DM. Eltern, Schüler
und Lehrer waren sich bei diesem Projekt klar über den Widerspruch zwischen
dem Bedürfnis nach einer lernfreundlichen Schulumwelt und der Gefahr
bei der Realisierung des Projektes sich zu 'Stopfern' der Sparlöcher
mißbrauchen zu lassen. Unser Entschluß, das Projekt dennoch
durchzuführen basierte in erster Linie auf der unmittelbaren
Bedürfnissituation unserer Schüler - eine optimale Voraussetzung
zur Planung und Durchführung jeden Unterrichts. Selbstverständlich
führten wir mit Eltern und Schülern anhand der Widerspruchslage
Gespräche über Anspruch und Wirklichkeit sozialdemokratischer
Bildungspolitik in Hamburg.
Abgesehen von der politischen Dimension haben wir an unserer Schule die Erfahrung
gemacht, daß Schüler anderer Klassen nach Renovierungsprojekten
sehr viel sorgfältiger und pfleglicher mit den Resultaten ihrer Arbeit
umgehen.
I. Planung des Projektes
Es handelt sich bei den Räumen, die wir selbst renovierten, um einen
der in Hamburg serienweise 1957 aufgestellten Pavillons (EternitFlachbauten
mit vier Klassen, drei Toiletten und zwei Fluren; für je zwei Klassen
ein Flur). Da diese Pavillons ursprünglich für eine 12jährige
Lebensdauer konzipiert waren, ließ die Behörde keine
größeren Reparaturen mehr durchführen. Die Eternitwände
und - decken wiesen daher Bruchlöcher aus, einzelne Wandteile waren
durch Spanplatten ersetzt, aber nie gestrichen worden, und die Holzschränke
im Flur hatten z. T. keine Türen mehr.
Am Beginn der Planung stand der Wunsch nach gepflegten und gemütlichen"
Räumen. Der Lehrer regte daher den Gedanken an, das Klassenzimmer und
den Flur wieder instandzusetzen. Diese Idee fand sogleich die Zustimmung
der Schüler. Sie setzte eine Diskussion frei: Farben wurden genannt,
Vorschläge für Blumenbänke, Sitzecken, Spielgelegenheiten
spontan geäußert. Danach standen wir vor der Frage: Wer bezahlt
das? Darf man die Räume verändern? Der Lehrer informierte über
die Möglichkeiten, vom Bezirksamt die Kosten ersetzt zu bekommen.
In einer zweiten Stunde schlugen die Schüler vor, arbeitsteilig in Gruppen
(Maler, Reinigungsdienst, Reparaturen) die Renovierung durchzuführen.
Der Lehrer vertiefte diese Planungsphase durch Nachfragen: Wieviel Farbe
für die Wände, für die Decke muß eingekauft werden?
Welche Reparaturen und Vorarbeiten müssen ausgeführt werden?
Es zeigte sich für alle die Notwendigkeit, genauer zu planen und weitere
Gruppen einzurichten. In einer kurzen Informationsphase holten wir sodann
die Ratschläge fachkundiger Eltern, Geschwister und Nachbarn ein: Wie
wird die alte Farbe beseitigt- Wie lackiert man Eisenfensterrahmen- Wie wird
gespachtelt- Die Schüler notierten diese Hinweise und trugen sie der
Klasse vor. Es entstand eine Liste alter anfallenden Arbeiten. (siehe Anlage
1)
Danach wurden folgende Arbeitsgruppen (Kolonnen) eingeteilt:
Jeder Schüler gehörte zwei Gruppen an.
Der Lehrer erstellte daraufhin einen genauen Stundenplan, der den Schülern
zum einen die Teilnahme am normal weiterlaufenden Fachunterricht mit mindestens
drei Schulstunden täglich ermöglichte, der ihnen zum anderen einen
etwa gleich großen Zeitraum für die Realisierung des Projektes
in den Arbeitsgruppen (Kolonnen) einräumte.
Der Plan eines Tages sah z. B. folgendermaßen aus:
1. Stunde - Englisch (alle)
2. Stunde - Sport (alle)
3. u. 4. Stunde - Reinigung 3, Maler 3 u. 4
5. u. 6. Stunde - Reinigung 1, Maler 1 u. 2.
Parallel zu diesen Vorbereitungen wiederholte der Mathematiklehrer das Thema
"Flächenberechnung" an den konkreten Maßen aus der Klasse und
den Fluren. Es schlossen sich Multiplikationsaufgaben mit den real zu
verbrauchenden Farbmengen an (z. B. daß 600 g Deckenfarbe pro
m2 benötigt werden).
Längere Diskussionen gab es bei der Frage, welche Reparaturen und
Vorbereitungsarbeiten erforderlich sind. Wir konsultierten Väter,
Hausmeister und Werklehrer, bevor eine Liste zu erledigender Arbeiten und
einzukaufender Materialien (Holz, Spachtelkitt, Schrauben, Leisten etc.)
erstellt wurde. Lebhafte Diskussionen löste das Problem der Farbgestaltung
aus. Es gab zwei kontroverse Positionen: Die eine Schülergruppe favorisierte
Modefarben, möglichst lebhafte, die andere gedecktere Farben. Unter
Hinzuziehung von Farbskalen und Einbeziehung von Farbarten (Ölfarben,
Dispersionsfarben) ergab dann erst die gemeinsame Beratung mit dem Malermeister,
den das zuständige Bezirksamt uns schickte, eine Klärung.
Der Kostenfaktor, für das Bezirksamt maßgeblich, spielte für
die Schüler zunächst keine Rolle. Es bedurfte dann der nochmaligen
Rücksprache mit den verantwortlichen Baubeamten, um die von den
Schülern gewünschten Farben (violette bzw. dunkelblaue Wände,
weinrote Decken, weinrote Fensterrahmen) genehmigt zu bekommen.
Die Planung des Projektes erfolgte im Wechsel von Gruppenarbeit und
Plenumsgespräch. Sie ermöglichte die Beteiligung aller Schüler:
Einige konnten bei Brüdern, Vätern und Nachbarn fachkundigen Rat
einholen, andere verstanden etwas von handwerklichen Fragen oder verfügten
über eigene Renovierungserfahrungen, wieder andere brachten
ästhetische Qualifikationen ein.
Die Schüler verbesserten den schon ansatzweise entwickelten Diskussionsstil:
Es mußte immer wieder argumentiert werden, galt es doch viele Faktoren
(Kosten, Zeit, Farbqualitäten, Arbeitsabläufe) zu
berücksichtigen.
Am Ende dieser Planungsphase war jeder Schüler aktiv beteiligt gewesen
und fachkundiger geworden. Er vermochte den Ablauf des Projektes zu
überschauen und die Arbeit seiner Gruppe in das Gesamtvorhaben einzuordnen.
II. Zur Durchführung des Projektes
Mit großem Einsatz und Eifer wurde das Projekt in drei Wochen
realisiert.
Anfangs waren die Lehrer ständig Ansprechpartner für die Schüler.
Es bedurfte daher täglicher Hinweise auf die Kolonnenführer" bzw.
Gruppenleiter oder Experten", um die eigenständige Zusammenarbeit der
Schüler zu verstärken. Anfangs war es überdies erforderlich,
die Ausführung notwendiger, aber nicht sehr beliebter Arbeiten (Boden
mit Papier auslegen, Pinsel auswaschen) anzuregen. Nach einigen Tagen arbeiteten
die Gruppen dann zunehmend selbständiger. Einmal wöchentlich
füllten sie "Arbeitszettel" aus, die die Spalten: Datum, Wochentag,
erledigte Arbeit, Arbeitszeit, Materialverbrauch, benutzte Werkzeuge und
die Unterschrift des Gruppenleiters umfaßten.
Viele Schüler leisteten freiwillige Überstunden - ein Schüler
erreichte 14 Überstunden. Vor allem solche Schüler, und zwar Jungen
wie Mädchen, die in Fächern mit hohem Theorieanteil und geringem
Praxisbezug oft nicht so gute Leistungen aufwiesen, konnten jetzt einmal
führend in der Gruppe mitarbeiten.
Da beide Klassen gleichzeitig das Projekt durchführten, war es sachlich
notwendig, bestimmte Geräte (Leitern, Pinsel, Schwingschleifer u. ä.)
abgesprochen einzusetzen. So wuchs die Kooperation zwischen den Klassen.
Wir tauschten Erfahrungen und "Expertentips" aus.
Eine Schwierigkeit bestand anfangs darin, die Arbeit der Gruppen zeitlich
aufeinander abzustimmen. So mußte z. B. eine Schrankwand zweimal gestrichen
werden, weil die "Maler der Decke" und die "Maler der Schrankwand"
unterschiedlich schnell arbeiteten.
Selbständig lösten die Schüler im Verlauf des Projektes das
Problem, jeden nach seinen speziellen Fähigkeiten und Fertigkeiten
einzusetzen: In der Gruppe "Vorbereitung" wollten z. B. anfangs alle mit
dem Schwingschleifer arbeiten. Als die Schüler aber merkten, wieviel
Armkraft nötig ist, teilten sie auf, wer mit dem Schleifer arbeitet,
wer sprachtelt oder fehlende Leisten ersetzt. Bei den Malern führten
diejenigen die Feinarbeiten aus, die mit ruhiger Hand arbeiten konnten.
Ein Problem ergab sich daraus, daß die benötigten Farbmengen je
Fläche und die Reinigungsflüssigkeit nach den Angaben des Malermeisters
berechnet worden waren. Schüler aber arbeiten anders, verstreichen die
Farbe weniger gleichmäßig, verkleckern mehr und müssen manches
zweimal machen. Etwa 20-25 % der Farbmengen mußte daher nachgekauft
werden.
Weniger angenehm waren Störungen durch nicht am Projekt beteiligte Klassen,
die im gleichen Pavillon untergebracht waren: Einzelne Schüler wollten
in den Pausen zusehen, oder sie "begutachteten" nach Schulschluß den
Fortschritt der Arbeiten. Ihre Kommentare gefielen uns nicht immer. Aus der
verbalen gegenseitigen ,Anmache" wurde einige Male ein Anmalen mit frischer
Farbe.
Schon nach wenigen Tagen war festzustellen, daß die Schüler die
renovierten Wände und Türen verbissen" verteidigten, wenn nur jemand
eine Wand anfaßte: "Schon' bloß unsere Wand! Deine Dreckfinger
gehören nicht an unsere renovierte Wand!", oder "Laß das Kreidewerfen
im Flur. Du weißt ja nicht, was das für eine Arbeit ist, alles
zu malen."
Inzwischen ist es möglich, im Flur der beiden Klassen eine Pinnwand
mit ständig wechselnden Zeitungsausschnitten, Informationen und Plakaten
aufzustellen, ohne daß etwas abgerissen und beschädigt wird. Eine
Blumenbank mit Töpfen kann stehen, wo früher getobt wurde.
III. Auswertung des Projektes
Die Auswertung unseres Projektes verlief nach 4 Gesichtspunkten:
Wir wollen nur kurz auf die Punkte 1-3 eingehen und den berufsorientierenden Aspekt ausführlicher darstellen.
1. Schülereinschätzung des Projekts durch Fragebogen:
Die Kritik der Schüler richtete sich hauptsächlich auf folgenden
Punkt des technischen Ablaufs: Farbe und Materialien wurden nicht
termingemäß geliefert, so daß es zu vorher nicht planbaren
Verzögerungen und organisatorischen Änderungen kam. Der Grund
hierfür war, daß wir behördlicherseits an eine Vertragsfirma
gebunden waren, die nicht in der Nähe unserer Schule lag. Bei
ähnlichen Projekten sollte auf jeden Fall bei den Verhandlungen mit
dem Bezirksamt darauf gedrungen werden, mit Betrieben aus der näheren
Umgebung zusammenarbeiten zu dürfen, da sich Nachlieferungen dann auch
z. B. durch Selbstabholung leichter regeln lassen. - Positiv beurteilten
die Schüler vor allem die Zusammenarbeit der einzelnen Gruppen. Viele
Schüler meinten auch, daß sie Klassenkameraden und Lehrer besser
kennengelernt haben. Mehrfach wurde genannt, daß die Lehrer nicht so
gestreßt' gewesen seien. Durchweg wurde die Projektzeit als angenehmer
empfunden als der normale" Schulbetrieb. Ausschlaggebend für diese Bewertung
war der höhere Grad an selbständiger Tätigkeit.
Auf die Frage nach dem individuellen Lernerfolg nannten die Schüler
neben technischen Fertigkeiten und mathematischen Kenntnissen Aspekte der
Selbständigkeit, der Selbstverantwortung und positive Momente des
Gruppenarbeitsprozesses. Sie betonten mehrfach, daß es "Spaß
macht, eine selbstgeplante Sache von Anfang bis Ende durchzuführen".
2. Einschätzung der Eigen-, Gruppenleistung / Zensierung:
Alle Schüler entschieden sich für eine Zensierung. Die Mehrheit
war für Einzelbenotung. Bei der Selbsteinschätzung hatten sie
Schwierigkeiten in der Hinsicht, eigene gute Leistungen eher zu
unterschätzen bzw. Gruppenarbeitsverhalten eher zu überschätzen.
Die Zensuren sollten im nächsten Zeugnis in die Benotung für das
Fach Jechnik" einbezogen werden.
3. Auswertung in den Fächern Deutsch und Mathematik:
Im Deutschunterricht haben wir uns neben Rechtschreibübungen
(Fachwörter aus dem handwerklichen Bereich) hauptsächlich auf die
Beschreibung eines Arbeitsvorganges konzentriert. Die Aufgabe lautete: Beschreibe
bitte ganz genau von Anfang bis Ende einen Arbeitsvorgang, an dem Du beteiligt
warst. Beschreibe bitte möglichst genau; einzelne Teile des Vorgangs,
benötigte Materialien, Werkzeuge und Gebrauch, Schwierigkeiten, Fehler.
Worauf muß man besonders achten? - Verwende bitte auch die entsprechenden
Fachausdrücke.
Im Mathematikunterricht stellten die Schüler verbrauchte Materialmengen
den vorher errechneten vergleichend gegenüber. Sie prüften Rechnungen
und ermittelten die von der Behörde eingesparte Summe, also den Wert
der Schülerarbeitskraft.
4. Berufsorientierte Weiterführung:
Im Arbeitslehreunterricht haben wir das Projekt dazu benutzt, mit den
Schülern das Berufsbild Maler und Lackierer" zu erstellen. Die Zielsetzung
des Lehrers: Genauere Informationen über den Beruf des Malers und Lackierers
als Beispiel eigenständiger Informationsbeschaffung für andere
Berufe einholen. Den Begriff Berufsbild" einführen.
2. Stunde:
3. Stunde:
4. Stunde:
Anlage 1
Hinweise zur Arbeitsvorbereitung und Arbeit
|
Anlage 2
Fragebogen zur Auswertung der 2 Projektwochen
|
Anmerkungen
1 Vgl.: Manfred Huth: Projekt Keksproduktion. Lernen durch
Selbstbestimmung. In: b:e 10/ 1980. S . 20 f.
Zurück zum Text.
2 Es handelt sich um eine modifizierte und in wesentlichen Teilen ergänzte Fassung der Fachkonferenz unserer Schule von 1975; vgl.: Bethge, Otto, Sauerwein: Erfahrungen mit dem Betriebspraktikum für Hauptschüler. In: Demokrat. Erz. 3/1975. S. 64. Zurück zum Text.
3 Analog den Themen im Jugendbildungsplan der IG-Chemie. Zurück zum Text.
4 Vgl.: Unterrichtsmaterialien zur Berufsorientierung. Hrsg. v. d. Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg. HH 1980. S. 4-36. - Gewerkschaftliche Unterrichtshilfen 1. Berufsorientierung. Hrsg. v. DGB Bundesvorstand Abt. Bildung. Düsseldorf 1980. Zurück zum Text.
5 Vgl.: Manfred Huth: Wo meine Eltern arbeiten ... Ein Tag im Betrieb. Wie sich Schüler am Arbeitsplatz ihrer Eltern über Probleme des Berufslebens informieren. In: a + 1 9/1980. S. 26-28. Zurück zum Text.
6 Richtlinien und Lehrpläne HH, Bd. II Ziffer 32/42/43.220. Geschichte. Zurück zum Text.
7 Richtlinien und Lehrpläne HH, Bd . II Ziffer 32/42/43.220. Pol./Soz.kunde. Zurück zum Text.
8 Vgl.: Manfred Huth / Birgit Rinke: Projekt: Lederarbeiten. In: Die Arbeitslehre 3/1979. S. 147-162. - Projektgruppe Hauptschularbeit: L. Barz u. a.: Hauptschüler u. berufl. Wirklichkeit... Achenbach Loller 1976. - Unterrichtseinheit "Arbeit". Materialien zur Unterrichtspraxis. (2. Auflage. Offenbach 1972.) Reihe Roter Pauker 2. Zurück zum Text.
9 Gute Materialsammlungen: Arbeitsgruppe Oberkirchner Lehrmittel (AOL): Betriebspraktikum. (Plankstadt 1977). - Betriebspraktikum. Handreichung für die Schule. Hrsg. v. d. Behörde für Schule ... HH. Hamburg 1978. Zurück zum Text.
10 Vgl.: Manfred Huth: Probleme der Berufserziehung. In: W. Wulfers (Hrsg.): Polytechnik/Arbeitslehre 1. Arbeitsgruppe Oberkirchner Lehrmittel (AOL) Reihe 2: Schulpraxis. Planstadt (1978). S. 140-177. Unterrichtsmaterialien zur Berufsorientierung ... S.61-95. Zurück zum Text.
11 Vgl.: Manfred Huth: Projekt Keksproduktion ... S. 19-25. - Schernikau, Heinz: Produktion und Verkauf: Ein Unterrichtsvorhaben als Grundlage einer Unternehmenserkundung. In. WPB 8/1968. - Werner, P.: Zur Organisation eines Schülerbetriebes. In: W. Klafki (Hrsg.): Unterrichtsbeispiele der Hinführung zur Wirtschaftsund Arbeitswelt. Düsseldorf 1970. Zurück zum Text.
12 Vgl.: Manfred Huth: Das 2. Praktikum. Was spricht dafür? Schüler der Abschlußklassen untersuchen politisch-soziale Probleme der ArbeitsWirklichkeit. In: a + 1 9/1980. S. 33 u. 34. Zurück zum Text.
13 Vgl.: Jugendarbeitslosigkeit. Unterrichtsmat. 2. Hrsg. v. d. GEW-HH. HH 1978. - Arbeitslosigkeit. a + l 2/1979. - Ohne Ausbildung, ohne Arbeit - keine Zukunft für die Jugend. Betrifft uns 1/1979. Zurück zum Text.
14 Erkundungsbogen aus: Unterrichtsmaterialien zur Berufsorientierung Jahrgangsstufen 8/9/10. Hrsg. v. d. BSB/HH. HH 1980. S. 29-31. Zurück zum Text.
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Lernen durch
Selbstbestimmung
Projekt Keksproduktion
Manfred Huth
In: betrifft:erziehung 10/1980, S. 19 - 25.
Nachdruck in: Klaus Peter Creamer (Hg.): Lebendiger Schulalltag. Weinheim
und Basel: Beltz Verlag 1982. S. 51-59.
Projekt - dieser Begriff ist in letzter Zeit in aller Munde. Fortschrittliche
Wissenschaftler und Schulpraktiker setzen sich mit dieser Unterrichtsform
intensiv auseinander. Und nicht nur an Gesamtschulen werden Projektwochen
durchgeführt.
Hier das Beispiel des Projektes "Keksproduktion" im Fach Arbeitslehre, das
Schülern erlebnisnahe Informationen über Produktionsbedingungen
in der Einzelproduktion, der Serienproduktion und genossenschaftlicher Produktion
vermittelt.
Bei der Planung und Durchführung jedes pädagogischen Prozesses
sind drei Komponenten zu berücksichtigen, die in einem dialektischen
Zusammenhang stehen: Ziel - Inhalt - Methode.
Innerhalb dieser Relation nimmt das Ziel - die Umsetzung der für richtig
befundenen gesellschaftlich notwendigen Kenntnisse, Fertigkeiten und
Persönlichkeitsqualitäten in pädagogische Handlungsmaximen
- die bestimmende Position ein; es übt entscheidenden Einfluß
aus auf die Auswahl der Inhalte und Methoden. Der Maßstab pädagogisch
erfolgreichen Handelns ist die ständige Besinnung auf den Zusammenhang
dieser drei Komponenten. Eine Trennung in der didaktischen Reflexion muß
verhängnisvolle Folgen haben, denn: "falsch gewählte Inhalte
können auch die beste Zielsetzung nutzlos machen; falsche methodische
Mittel können verhindern, daß gut gewählte Inhalte
bildungswirksam werden, und sie können dazu beitragen, daß richtige
Zielsetzungen ins Gegenteil verkehrt werden" (Schmiederer, Rolf: Zur Kritik
der politischen Bildung, Frankfurt/M. 1971, S. 91). Wenn es nun darum geht,
Phänomene zu erfassen, die nicht im täglichen konkreten Erfahrungsfeld
der Lernenden liegen - denn Schule und Leben sind in kapitalistischen Staaten
konzeptionell getrennt - wie z. B. die Arbeitswelt in ihren technologischen,
ökonomischen und politisch-sozialen Interdependenzgefüge, ist es
notwendig, nach Methoden zu suchen', die bestimmte Inhalte gemäß
unseren Intentionen im Interaktionsprozeß "Schule" für die
Schüler lern-, versteh- und anwendbar machen und nicht nur bestimmte
Strukturen, Relationen und Bedingtheiten abstrakt erklären: Die
Schüler müssen durch praktische, möglichst weit selbstbestimmte
Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand sinnlich-konkrete Erfahrungen machen,
um so, aufgrund der eigenen Erfahrungen, zu Erkenntnissen zu kommen. Eine
besonders gut geeignete Methode ist neben Planspiel, Fallstudie und Praktikum
das Projekt (dt. Begriff: Vorhaben).
Der gravierende Unterschied zu anderen Unterrichtsformen liegt darin, daß
durch praktische, weitgehend selbstbestimmte Arbeit, die Sinn und Ziel für
die Schüler hat, "Schul"arbeit für die Lernenden funktional wird
und Spaß macht - im günstigsten Fall wird Lernen zum echten
Bedürfnis. Um das möglichst optimal zu erreichen, müssen die
Schüler soweit wie möglich in die Phasen der Zielentscheidung,
Planung, Durchführung und Beurteilung miteinbezogen werden, was
natürlich Konsequenzen für das Lehrerverhalten und die Planbarkeit
des Projekts hat: die Lehrerrolle wird weitgehend reduziert auf die des
kompetenten Beraters und Helfers - soweit es von den Schülern gebraucht
wird. Er ist nicht mehr der alleinige Planer und Steuerer aller
Unterrichtsprozesse und muß von daher variabler werden und sich mit
den Schülern in bestimmte Lernprozesse hineinarbeiten, die vielleicht
vorher gar nicht absehbar waren.
Für die Primar- und Sekundarstufe 1 ist der Projektunterricht besonders
geeignet, da durch ihn komplexe Zusammenhänge modellhaft erläutert
werden können im dialogischen Verhältnis zwischen Theorie und Praxis.
Gleichzeitig wird die sachbedingte mündliche Kommunikation zwischen
den Schülern gefördert.
Am Beispiel des Projektunterrichts im Fach Arbeitslehre soll die
unterrichtspraktische Realisierung untersucht werden. Hier haben Projekte
meist die Funktion, betriebliche Realität von Produktion, Distribution
und Lohnarbeit unter ökonomischen, technologischen und politisch-sozialen
Aspekten widerzuspiegeln. Jedoch muß man sich darüber im klaren
sein, daß eine totale Widerspiegelung der Wirklichkeit nicht möglich
sein wird, sondern nur Teilaspekte abgebildet werden können, die allerdings
in der Planung genau festgelegt werden sollten. D.h., daß jedes
durchgeführte Projekt unbedingt ergänzt werden muß durch
Medien, Betriebserkundungen und Betriebspraktika, so daß die sinnliche
Projekterfahrung der betrieblichen Realität gegenübergestellt und
durch sie ergänzt wird.
Das Werk- und Verkaufsprojekt eignet sich besonders gut dazu, den Einblick
in das Arbeiten und Wirtschaften im Betriebzugeben und die verschiedenen
Funktionsbereiche eines Betriebes von der Produktion bis zur Distribution
zu verdeutlichen. Ein wichtiges Element ist der Verkauf, bei dem das
"nutzbringende" Ergebnis des Projekts für die Schüler besonders
einsichtig und der Ernstcharakter verstärkt wird. Hierbei wird auch
das dialogische Verhältnis zwischen Schülern und Umwelt besonders
aktuell:
- Herstellung - Verkauf (Kauf bzw. Nichtkauf = Reaktion der Umwelt)
- Reflexion über Verkaufserfolg / Mißerfolg. Ein sehr guter
didaktisch-methodischer Weg, um die Merkmale z. B. der Serienfertigung zu
verdeutlichen bzw. Erfahrungen über Lohnarbeit und Arbeiterselbstverwaltung
zu vermitteln, ist eine Dreier-Projekt-Sequenz:
1. Herstellung eines Gegenstandes in der Einzelproduktion
Der Schüler fertigt ein Produkt von Anfang bis zum Ende selbst an.
Im fertigen Produkt sieht er seine Arbeitskraft vergegenständlicht.
Das herzustellende Produkt muß so gewählt werden, daß es
für den Schüler Gebrauchswert hat.
2. Herstellen eines Gebrauchsgegenstandes in Serienproduktion in einem
Lohnarbeitsverhältnis
Phasen der Zielentscheidung und Planung werden von den Schülern
möglichst selbständig erarbeitet. Bei der Produktions- und
Verkaufsphase dürfen den Schülern keine
Einflußmöglichkeiten mehr gegeben sein. Das bedeutet, daß
die Schüler während der Planung einen Überblick über
die verschiedenen konstitutionellen Faktoren im Betrieb erhalten, in der
Durchführungsphase aber an ihren Arbeitsplatz gebunden sind und auch
Erfahrungen mit betrieblicher Arbeitsteilung, der Zerstückelung von
Arbeitsgängen in der Serienproduktion und der hierarchischen Struktur
eines kapitalistischen Produktionsbetriebes aus der entfremdeten Sicht eines
Lohnarbeiters machen müssen; sie erfahren so die wesentlichen Faktoren
seiner Arbeitsplatzsituation: Spezialisierung, Monotonie, Unterordnung,
Entfremdung. Der Lehrer übernimmt hier die Rolle der Betriebsleitung
mit alleiniger Entscheidungskompetenz. Er finanziert den Betrieb, zahlt Lohn
und hat den Gewinn, den er später allerdings für Belange der Klasse
verwenden sollte. (Vgl.: Manfred Huth, Birgit Rinke: Projekt: Lederarbeiten.
in: Die Arbeitslehre 3/1979, S. 147-162.)
3. Herstellung eines Produktes in genossenschaftlich organisiertem Betrieb
mit Arbeiterselbstverwaltung
Alle Schüler sind zu gleichen Teilen an der Finanzierung, an Verlust
und Gewinn beteiligt sowie an der Entscheidung Über alle Fragen der
Produktion, Arbeitsplatzgestaltung und des Verkaufs. Für ein solches
Projekt bietet sich die Herstellung eines Produkts an, das mit wenig finanziellen
Mitteln und Risiken zu realisieren ist (z.B. Produktion und Verkauf von Keksen,
siehe unten. Vgl. auch: Peter Werner: Zur Organisation eines
Schülerbetriebes in: W. Klafki (Hrsg.): Unterrichtsbeispiele der
Hinführung zur Wirtschafts- und Arbeitswelt. Düsseldorf 1970. -
Hans Schernikau: Produktion und Verkauf. In: Westermann's Pädagogische
Beiträge 8/1968.) Ein Projekt, in dem die Schüler ihre sinnlichen
Erfahrungen in Kenntnisse, Bewußtsein und Handeln umsetzen, sollte
integriert sein in einen konsequenten Arbeitslehreunterricht, d.h., es sollten
Kenntnisse vorhanden sein über den Aufbau eines Betriebes,
Politökonomie, gesetzliche Grundlagen, ... auch sollten Betriebserkundungen
unter politisch-sozialen Aspekten vorausgegangen sein. Wie so ein Vorhaben
realisiert werden kann, welche Schwierigkeiten und Probleme dabei auftreten
können, möchte ich am Beispiel "Keksproduktion und Verkauf"
beschreiben:
Projekt: Keksproduktion und Verkauf. Schüler organisieren einen
selbstverwalteten Produktionsbetrieb
Im folgenden wird versucht, die letzte Projektsequenz: Produktion und Verkauf
in einem Schülerbetrieb unter Arbeiterselbstverwaltung" skizzenhaft
darzustellen. Dabei soll wegen der schon beschriebenen Eigengesetzlichkeit
jedes Projekts der Schwerpunkt auf dem Wort "Skizze" liegen. Jeder Kollege
sollte diese Problematik bei der "Übertragung" auf die eigene Klasse
berücksichtigen, denn ein Projekt ist so, wie es konzipiert ist, nicht
übertragbar, sondern kann nur als Modell dienen.
|
Das Unterrichtsmodell ist klar eingeordnet zu sehen als letzte Sequenz innerhalb
der drei beschriebenen Projekte. In diesem didaktischen Rahmen halte ich
es auch für eine Aufgabe des Arbeitslehreunterrichts, zukünftige
Produktionsverhältnisse zu antizipieren, die nicht unserer Wirtschafts-
und Gesellschaftsordnung entsprechen, die aber Gegenstand alternativer Diskussion
und Praxis sind und im Rahmen staatlicher repressiver Toleranz auch hier
und dort als "utopische, unrealistische Modelle" existieren dürfen.
Fortschrittliche Kollegen sollten nicht nur angesichts der gegenwärtigen
Krisensituation dafür eintreten, daß Schule unsere gesellschaftlichen
Produktions- und Herrschaftsverhältnisse distanziert und kritisch untersucht
"und (die Verhältnisse, M.H.) insofern in Frage gestellt werden sollen,
als es den Jugendlichen freistehen muß, sich für oder gegen das
Bestehende zu entscheiden. Erst wenn sich die Arbeitslehre nicht mit einer
bloßen Hinführung zur Arbeitsund Wirtschaftswelt' begnügt,
sondern zugleich mit einer kritischen Auseinandersetzung mit ihr befähigt,
werden die in den Artikeln 9 und 12 GG garantierten Rechte auch voll in Anspruch
genommen werden". (Peter Werner: Zur Organisation eines "Schülerbetriebs".
In: W. Klafki: Beispiele der Hinführung zur Wirtschafts- und Arbeitswelt.
Düsseldorf 1970, S. 345). Eine harmonisierende Darstellung der
kapitalistischen Arbeitswelt ohne Berücksichtigung ihrer Widersprüche
und ohne Darstellung alternativer Modelle ist einseitig und als systemimmanente
Indoktrination abzulehnen.
Klar muß ebenfalls sein, daß der technologische, ökonomische
und politisch-soziale Aspekt nicht gleichgewichtig durch das Projekt abgedeckt
werden kann; das Hauptgewicht liegt hier auf der politisch-sozialen
Untersuchungs- und Erkenntnisebene. Unter Beachtung dieser didaktischen Reduktion
läßt sich das Projekt wie folgt eingrenzen:
Schüler formulieren aus sinnlicher Erfahrung (Projektsequenz 2, Betriebsbesichtigungen und Praktikum) Widersprüche und bilden Hypothesen zur Bewältigung der erkannten Widersprüche.
Die Hypothesen werden in dem Projekt auf Praktikabilität überprüft.
Abschließende Reflexion auf Realisierbarkeit bzw. Annäherung in unserem Gesellschafts- und Wirtschaftssystem.
Es folgt die reine Beschreibung der Planung, Durchführung und Auswertung.
Auf einen detaillierten Lernzielkatalog wird verzichtet, da die Grundintentionen erläutert sind; darüber hinaus ist angestrebtes Endverhalten nicht oder nur schwer zu überprüfen; allenfalls nach der Schulzeit, wo sich im Unterricht gelernte Denk- und Verhaltensstrukturen möglicherweise in politische Handlungsstrategien umsetzen.
Die Planung
Die Phase der Bedürfnisermittlung tritt bei diesem Projekt in den
Hintergrund, weil das Erkenntnisinteresse sich aus der differenzierten Analyse
und sinnlichen Erfahrung der gegenwärtigen Arbeits- und Wirtschaftswelt
herleitet. D.h., die Schüler haben durch ihre bisherige schulische
(Projektsequenzen 1 und 2) und außerschulische (Betriebspraktikum,
Betriebserkundung) Praxis Widersprüche erkannt. Z. B. antworteten
Schüler am Ende der Projektsequenz 2: "Herstellung und Verkauf von
Lederprodukten in Serienproduktion in einem Lohnarbeitsverhältnis" auf
die Frage: "Was hast Du alles bei diesem Projekt gelernt?" (siehe Kasten).
Auswertung
Was hast Du alles bei diesem Projekt gelernt?
Quelle: Manfred Huth / Birgit Rinke: Projekt: Lederarbeiten. In: Die Arbeitslehre 3/1979, S. 162. |
Die Antworten 4, 6, 10, 11, 12, 14, 16, 18 u. 19 z. B. bieten einen ersten
Ansatz zur vorbereitenden, einführenden und planenden Diskussion des
angestrebten Projekts. Auf dieser Grundlage werden aus weiteren unterrichtlichen
und außerunterrichtlichen Erfahrungen genügend Widersprüche
zusammenkommen, um dann Überlegungen zur Ursache oder zum Grundwiderspruch
zwischen Kapital und Arbeit zu ermöglichen. Die Folge sind dann Gedanken
zu Produktionsverhältnissen, die die bisher erkannten Widersprüche
verringern bzw. lösen. Weitere Folgen: die formulierten Hypothesen
müssen im Projekt überprüft und später an den vorgegebenen
gesellschaftlichen Rahmen auf Realisierungsmöglichkeiten hin untersucht
werden.
Mögliche von den Schülern aufgestellte Bedingungen eines
veränderten Produktionsprozesses:
Das Kapital wird nicht von einer Person aufgebracht, sondern von allen Beteiligten gleichermaßen, damit nie mand aus der Kapitalanlage Besitz- und Herrschaftsansprüche ableiten kann.
Die Produktionsmittel gehören allen Produzenten (Begründung wie oben).
Alle Entscheidungen über alle Stufen des Produktionsverlaufs und der Arbeitsorganisation werden von allen Schülern gemeinsam vorher diskutiert und beschlossen.
Tauchen während der Produktion nicht vorher bedachte Widersprüche auf, diskutieren und beschließen alle gemeinsam Lösungsvarianten.
Es gibt keine Vorgesetzten. Alle lernen alles und beherrschen jeden Arbeitsplatz. Die Koordinierung über nimmt ein gewähltes und absetzbares Leitungsgremium.
Besonders monotone und belastende Arbeiten wie auch besonders angenehme werden durch das rotierende Prinzip auf alle verteilt.
Gewinn oder Verlust verteilt sich auf alle gleichermaßen.
Das herzustellende Produkt sollte gemäß folgender Kriterien ausgewählt werden:
Wenig Kapitaleinsatz (geringes finanzielles Risiko),
Beschränkung auf die in der Schule vorhandenen Produktionsmittel z. B.:
Schmuck aus geschmolzenem Glas, Kunststoffgranulat, Draht ...
Gegenstände aus Kunststoff. Kleiderhaken, Salatbestecke, ...
Plastikheftumschläge im Folienschweißverfahren,
Keksproduktion,
usw.
Dle Durchführung
Die Beschreibung der Durchführung beschränkt sich auf die Darstellung
der Teilschritte. Die von den Schülern aufgestellten Maximen sind unbedingt
einzuhalten, um sie später auf ihre Praktikabilität hin diskutieren
zu können. Der Lehrer sollte Mitarbeiter im Schulbetrieb sein und sich
rollengemäß verhalten. Betriebsversammlungen auf Tonband
mitschneiden, um bei der Auswertung auf Fakten zurückgreifen zu
können. (Die Darstellung der Teilschritte folgt im wesentlichen der
fundierten Aufbereitung eines Backprojekts auf genossenschaftlicher Grundlage
von Heinz Schernikau: Produktion und Verkauf, in: Westermann's Pädagogische
Beiträge 8/1968).
Diskussion der Aufgaben und Einteilung der Arbeitsgruppen:
Leitendes Gremium für den Produktionsbetrieb (Koordination),
Einkauf (Errechnung der Gesamtmenge der Zutaten, Preisvergleich),
Backen (Planung des Produktionsablaufes),
Verpackung (Planung und Zusammenstellung des Verpackungsmaterials),
Verkauf (Vorbereitung der Stände),
Werbung (Markterkundung, Werbestrategien),
Finanzen (Kalkulation, Bilanzierung) Das leitende Gremium des Produktionsbetriebs versteht sich als gewählte/abwählbare übergeordnete Institution, die nicht allein entscheidet, sondern Vorschläge unterbreitet. Es diskutiert mit den Produzenten Schwierigkeiten, die sich aus der Produktion ergeben und nimmt gegebenenfalls in Abstimmung mit allen Betroffenen Veränderungen vor. Bei größeren möglichen Widersprüchen leitet es die Teilbereichs- oder Betriebsversammlung.
|
Probebacken
Beim Probebacken beobachtet die Klasse die Backgruppe und protokolliert die
Tätigkeiten (Arbeitszeiten, Belastungsgrad der Arbeitsplätze, Leerlauf
... ). Die Gruppen beginnen aufgrund der Beobachtungen mit ihrer Arbeit:
aus der erzielten Keksmenge wird die für die Endproduktion benötigte
Relation der Zutatenmenge errechnet (für 200 bis 250 Packungen zu je
100 g), Preisvergleiche werden vorgenommen, der Produktionsplan wird unter
Berücksichtigung der Gegebenheiten der Schulküche für die
Großproduktion erarbeitet, Wechsel und Ablösung bestimmter
Arbeitsplätze mit der Probebackgruppe besprochen. Verpackungs- und
Werbegruppe diskutieren und legen Vorschläge für die Gesamtdiskussion
vor. Die Finanzgruppe kalkuliert den Selbstkostenpreis, erkundigt sich nach
dem Ladenpreis vergleichbarer Kekse und macht einen
Endverkaufspreisvorschlag.
Die Arbeitsergebnisse der Gruppen werden von der gesamten Belegschaft kritisch
erörtert und beschlossen. Kontrovers diskutierte Vorschläge gehen
in die Gruppen zurück zur weiteren Bearbeitung gemäß dem
Stand der Klassendiskussion.
Backrezept und Arbeitsanweisung Zutaten: 2 Eier, 50g Zucker, 50 g Weizenmehl, 30g Maizena oder Gustin, 3g (1 gestrichener Teelöffel) Backpulver. Zubereitung: Das Eigelb mit einem Schneebesen etwas anschlagen und nach und nach 2 /3 des Zuckers dazugeben. Danach so lange schlagen, bis eine kremartige Masse entstanden ist. Das Eiweiß zu steifem Schnee schlagen. Der Schnee muß so fest sein, daß ein Messerschnitt sichtbar bleibt. Dann unter ständigem Schlagen nach und nach den Rest des Zuckers dazugeben. Dann den Schnee auf die Eigelbcreme geben. Darüber das mit Gustin und Backpulver gemischte Mehl sieben. Altes vorsichtig unter die Eigelbcreme ziehen (nicht rühren). Den Teig mit einem Spritzbeutel auf ein gefettetes mit Mehl bestäubtes Backblech spritzen und sofort backen. Backzeit etwa 10 Minuten bei 175 bis 195 Grad (Ofen vorheizen). |
Die Produktion
Dauer: 2-3 Tage je 3-4 Stunden.
Die Produktion läuft gemäß dem beschlossenen Produktionsablauf an. Die Leitungsgruppe ist Anlaufstelle für Schwierigkeiten und Probleme, die während der Arbeit auftreten. Sie reguliert sofort mit den Beteiligten die Widersprüche, sofern das der Produktionsablauf zuläßt. Sonst sammelt sie alle auftauchenden Unstimmigkeiten für die Betriebsvollversammlung am Ende jedes Produktionstages. Es sollte problematisiert werden, ob nicht auch die Leitungsgruppe teilweise nach dem rotierenden Prinzip abgelöst wird.
Verkauf, Abrechnung' Gewinnaufteilung: Der Verkauf sollte auf die Schule
selbst beschränkt bleiben - wegen gesetzlicher Vorschriften.
Erfahrungsgemäß werden die Schüler den Gewinn für eine
gemeinsame Unternehmung verwenden. Der Lehrer sollte aber auch dann nicht
eingreifen' wenn der Gewinn an alte Schüler gleichmäßig verteilt
werden soll, um bis zum Ende das Prinzip der gemeinsamen Entscheidungen zu
wahren.
Auswertung
Die Auswertung konzentriert sich auf die Oberprüfung der aufgestellten
Hypothesen. Die Schüler beantworten in Einzelarbeit folgende Fragen:
Was habe ich gelernt?
Haben sich die eingangs erkannten und formulierten Widersprüche durch Einhaltung unserer Maximen verringert der aufgelöst?
Wurde die Produktion durch unsere Maximen wesentlich gestört oder behindert?
Die anschließende Diskussion wird unumgänglich verschiedene gesellschafts- und wirtschaftspolitische Vorstellungen und bisherige Modelle miteinbeziehen und auf ihre Vor- und Nachteile zu überprüfen haben. Besonders hier muß sich der Lehrer mit eigenen Wertungen sehr zurückhalten und mehr die Aufgabe wahrnehmen, ergänzendes Material bereitzustellen. Untersuchungsansätze und weitere Unterrichtseinheiten zur gründlicheren Analyse vorzuschlagen. Auch "utopische" Vorstellungen sollten ernsthaft besprochen und nicht mit dem Spruch: "Was es bisher nirgends gibt, darf auch nicht gedacht werden"' vom Tisch gewischt werden. Selbstverständlich steht jedoch die Realität im Vordergrund, konkret: Veränderbarkeit gemäß gewerkschaftlicher Vorstellungen und gewerkschaftlicher historischer und gegenwärtiger Praxis. Wo möglich, sollte am Schluß die Erkundung eines genossenschaftlich organisierten Betriebes stehen bzw. Analyse und Erkundung verschiedener Modelle der betrieblichen Mitarbeiterbeteiligung. Diskussionsrunden mit Gewerkschaftern und Vertretern der Unternehmerverbände über die eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse sowie über geseIlschaftspolitische Perspektiven sind sehr fruchtbar.
Literatur
Behrens, Frank: Das Projekt"Arbeit" Projektgruppe in der Grundschule.
München 1974, List Tabu. Wiss. 1669.
Produktion in Fließfertigung und Verkauf von Tonuntersetzern, Schwerpunkt:
politisch-sozialer Aspekt.
Balon, Karl-Heinz/Sokoll, Detlev: Planspiel. Soziales Lernen in simulierter
Wirklichkeit, Starnberg 1974.
Darstellung und Kritik des 1970 im Jugendhof Dörnberg durchgeführten
Produktions- und Verkaufsprojekts: Ablagekästen. Schwerpunkt:
politisch-sozialer Aspekt.)
Huth, Manfred/Rinke, Birgit: Projekt: Lederarbeiten. In: Die Arbeitslehre
3/1979, Stuttgart: Klett Verlag, S. 147-162.
Planung, Durchführung und Auswertung eines Verkaufsprojektes,
Fiießfertigung. Schwerpunkt: politisch-sozialer Aspekt.
Laubis, Johannes: Vorhaben und Projekte im Unterricht, Ravensburg: Otto Maier
Verlag 1976.
Serienfertigung von Bücherbrettern.
Lehrplan Arbeitslehre. Hamburger Richtlinien und Lehrpläne, Gesamtschule,
Bd. V, 2. Teilband.
Herstellung und Verkauf von Lehmspielzeug, Bekleidungsstücken und variablen
Bauelementen für den Schulhof.
Projektgruppe Hauptschularbeit: Lienhard Barz u.a.: Hauptschüler und
berufliche Wirklichkeit. Werkstattbericht über ein Projekt in der
außerschulischen Jugendarbeit. Lollar: Achenbach Verlag 1976.
Montage und Demontage von VW-Vergasern.
Schernikau, Heinz: Produktion und Verkauf. Ein Unterrichtsvorhaben als Grundlage
einer Unternehmenserkundung. In: Westermann's Pädagogische Beiträge
8/ 1968.
Serienproduktion von etwa 200 Kekspackungen.
Schule und Arbeitswelt, Hrsg.: Bundesanstalt für politische Bildung,
Bd. 111, Bonn 1976.
(Dort kostenlos anfordern!)
Unterrichtseinheit "Arbeit", Materialien zur Unterrichtspraxis, Offenbach
19722, Reihe Roter Pauker Bd. 2.
Werk- und Verkaufsprojekt von Pappschachteln.
Werner, Peter: Zur Organisation eines "Schülerbetriebes". In: W. Klafki
(Hrsg.) Unterrichtsbeispiele der Hinführung zur Wirtschaftsund Arbeitswelt.
Düsseldorf 1970.
Herstellung und Verkauf von Styroporprodukten in genossenschaftlicher
Organisationsform des Schülerbetriebes.
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