Lernen an Stationen
SchülerInnenaktivität im DaF-Unterricht

Manfred Huth

Das Verfahren ist vielen KollegInnen aus der eigenen Schulzeit bekannt - Circuit-Training im Sportunterricht, mit dem Ziel, zur gleichen Zeit möglichst vielen SchülerInnen die Gelegenheit zur Aktivität zu geben.

Warum nicht auch im DaF-Unterricht? Hier nicht nur wegen des gleichzeitigen Tätigseins, sondern mit der Intention SchülerInnen zu aktivieren, den Lernprozeß zu individualisieren, aus kinästhetischen Gründen sowie mit Absicht, SchülerInnen an der Gestaltung des Unterrichts zu beteiligen.

Auf den folgenden Seiten finden sich ein solche Lernzirkel, die während gemeinsamer Grundschul-Fortbildungen für LehrerInnen von 5-7 spanischen Schulen mit verstärktem Deutschunterricht von den TeilnehmerInnen erarbeitet und jeweils in einer Klasse durchgeführt wurden. Der Unterrichtsversuche zeigten, daß es auch schon in der Grundschule möglich ist, Unterricht im Lernzirkel zu organisieren und den SchülerInnen anzubieten.

Bislang wird diese Lernform vornehmlich in den Sekundarstufen I+II von DaF-KollegInnen, die mit offenen Unterricht experimentieren, angeboten, weil sie den älteren SchülerInnen mehr Verantwortlichkeit zutrauen und um ein reibungsloses Durchführen besorgt sind ... unsere Versuche zeigen, daß diese Ängste grundlos sind und soll Mut machen, diese Methode ins bunte DaF-Repertoire der Grundschule zu übernehmen.

Auch die bisher nur in den Sekundarstufen erprobte konsequente Überführung der Zirkelpraxis in die Mit- und Selbstgestaltung der SchülerInnen zu übergeben, indem sie einzelnen Lernstationen selber für den Durchlauf einrichten, scheint mir möglich zu sein beim DaF-Lernen mit kleinen Menschen ... sofern diese Lernpraxis in einem insgesamt geöffneten DaF-Unterricht eingebettet und eingeübt ist. Das Lernen sowie die Organisation des Lernens wird in die Hände der SchülerInnen übergeben, die dadurch in ihrer Rolle als Subjekt im schulischen Lernen gefordert werden und Autonomie in ihrer persönlichen Lernarbeit gewinnen.