Bedingungen für den Erwerb des Seminar-Scheines
Allgemeines
Voraussetzungen für den Erwerb eines Seminar-Scheines:
Regelmäßige Teilnahme
+
Veröffentlichung einer Kurzvorstellung zu einem Bilderbuch auf der
Seminarhomepage nach folgenden Kriterien:
- Gibt es eurer Meinung nach interkulturelle Hinweise in dem Buch?
- Gibt es Anzeichen auf antirassistische Aspekte?
+
Referat und Sitzungsleitung
oder
Praxis-Teil: Didaktisierung eines Bilderbuches und
Unterrichtsversuch
oder
Anfertigung von Kinderbuch-Rezensionen
Didaktisierung eines Bilderbuches und
Unterrichtsversuch
Teilnahme:
Es sind zwei Praxisblöcke in der Schule möglich.
Ort:
Schule Slomanstieg auf der Veddel / auch andere Schulen möglich, wenn
jemand Kontakte hat
Termin:
wird auf noch festgelegt
Gruppengröße:
nicht mehr als 5 Gruppenmitglieder pro Klasse
Bücher:
Es können selbstgewählte (Bilder)Bücher bearbeitet werden
oder Bücher aus unserem Pool, s. Liste Primärliteratur
Elemente des Praxis-Teils:
Konzipierung einer Unterrichtsstunde bzw. einer Blockstunde 2 x 45 Min zu einem Bilderbuch
Vorstellen und Besprechen des Unterrichtsentwurfes im Plenum - d.h. jede TeilnehmerIn erhält von jedem geplanten Unterricht einen Entwurf
Durchführung der Stunde
Nachbereitung im Plenum
Da alles für eine Person zuviel ist, können sich Teams bilden,
die diese Elemente unter sich aufteilen.
Wer schon durch ein Referat oder eine Hausarbeit einen Schein erworben hat
bzw. erwerben wird, kann sich einem PraxisTeam - ausgestattet mit Kriterien
der Unterrichtsbeobachtung - als BeobachterIn zuordnen und kann dann in der
Schule die Beobachtungsergebnisse in die Nachbesprechung ein.
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Anfertigung von
Kinderbuch-Rezensionen
Die Handbuchreihe Hits für den Unterricht und das Periodikum AOL-Bücherbrief bündeln für bestimmte Fächer und Fachbereiche arbeitserleichternde Empfehlungen quer durch alle Schulstufen.
Auswahlkriterien: Die vorgestellten Bilderbücher sind ausgewählt nach Maßgaben der unterrichtspraktischen Verwendung (kann die LehrerIn mit diesem Material ohne große zusätzliche Arbeit unterrichten?) und der SchülerInnen- bzw. Projektorientierung (kann die einzelne SchülerIn sich im produktiven Interpretieren gestaltend entfalten?). Die vorgestellten Bücher sind leicht lesbar und spannend.
Inhaltliche Aspekte: Die vorgestellten Bücher ermöglichen den SchülerInnen Identifikation mit den Figuren, die ihnen nahe sind, enthalten eine überschaubare Handlung und thematisieren interkulturelle Inhalte.
AutorInnen: Zwei- und mehrsprachige Editionen werden in dieser Auswahl
besonders berücksichtigt - gemäß des Anteils multilingualer
SchülerInnen an Schulen in der BRD - um die real existierende sprachliche
und kulturelle Vielfalt auch im Unterricht zu würdigen.
Auch aus diesem Grunde werden Bücher von AutorInnen aus verschiedenen
Regionen der Welt sowie von in der BRD lebenden MigrantInnen vorgestellt.
Die vorgestellten Werke sollten die kritische und oppositionelle Weltsicht
der AutorInnen widerspiegeln, ich denke z.B. an den in Damaskus geborenen
Rafik Schami oder die Nicaraguanerin Gioconda Belli,..
Form und Umfang der Rezensionen: Mein Längenziel ist immer 100 - 200 Zeilen a 60 Anschläge pro Rezension - es geht aber auch länger.
Besondere Schreibanleitungen gibt es nicht ... aber ein Beispiel von
Antje Terwey-Stifft:
"Aminatas Entdeckung" Text: Hans-Martin Große-Oetringhaus. Illustration:
Monika Bulang-Lörcher. Projekt: "Eine Welt in der Schule" - Arbeitskreis
Grundschule e.V.
Aminata lebt in Afrika. Ihr Land heißt Senegal und befindet sich am
Rande der Sahelzone. Obwohl es große Städte gibt, leben viele
Menschen in kleinen Dörfern auf dem Land. Die meisten Menschen in Senegal
sind Muslime, vorgeschriebene Gebete sind ihnen sehr wichtig. Die pflichtbewusste
Aminata hat wichtige Aufgaben zu erfüllen: zusammen mit ihrer Schwester
holt sie täglich das Wasser vom Brunnen, sie hilft ihrer Mutter im Haushalt,
passt auf die jüngeren Geschwister auf und träumt davon, irgendwann
einmal die Schule besuchen zu können. Alltag, wie für viele Kinder
in Afrika!
Ein Problem bringt das Dorfleben durcheinander: zahlreiche Babys erkranken.
Die Erwachsenen rätseln. Aminata macht eine bedeutende Entdeckung und
findet die Ursache für die Krankheiten heraus. Zusammen mit der
Dorfgemeinschaft setzt sie sich für die Problemlösung ein...
Wer "Aminatas Entdeckung" erfahren möchte, sollte unbedingt ihre Geschichte
lesen und betrachten. Sie wird in klarer und leicht verständlicher Sprache
erzählt. Einfühlsame Bilder, welche die Protagonisten leider etwas
stereotyp-skizzenhaft darstellen, erwecken die Handlung zum Leben. Im Schriftbild
abgesetzte Ergänzungstexte bieten wichtige Hintergrundinformationen,
tragen zum Verständnis der entsprechenden Erzählpassagen bei und
runden das Buch durch die exzellent gewählte Mischung aus Erzählung
und Sachtext ab. "Aminatas Entdeckung" ist ein anschauliches, lehrreiches
Bilderbuch, das Interesse, Offenheit und Verständnis für das Leben
von Kindern in Afrika wecken und in unsere "europäischen Kindheiten"
transportieren möchte. Es macht sensibel für andere Menschen in
anderen Ländern, für andere Glaubensrichtungen und anders ausgerichtete
Lebenssituationen. Inhaltlich ist es geeignet, um Vorurteile fundiert abzubauen.
Das Buch wirkt ehrlich, authentisch und ist nicht moralisierend gestaltet.
Der erhobene, rechthaberische Zeigefinger fehlt, was zu einem harmonischen,
angenehmen Lesegefühl führt.
Die Kinder, vor allem die Mädchen, übernehmen bereits früh
große Verantwortung, denn sauberes Wasser ist für die Familie
lebenswichtig. So steht die Thematik "Wasser" auch im Vordergrund der
Erzählung.
Die Menschen in Afrika haben sicherlich vielfältige Probleme, jedoch
besteht ihr Dasein nicht nur aus Elend und Armut. Sie sind reich an
Kreativität und Phantasie, fühlen pure Lebensfreude voller Rhythmus
und in den buntesten Farben. Beeindruckend ist ihre Ausdauer und Geduld,
selbstverständlich die Hilfsbereitschaft, Gemeinsamkeit und der
Zusammenhalt. Von all dem spürt man etwas in der Geschichte.
Das Mädchen "Aminata" wird als Identifikationsfigur in den Vordergrund
gestellt. Sie ist nicht der Prototyp eines senegalesischen Mädchens,
sondern besticht durch ein außerordentliches Selbstbewusstsein. Sie
vertritt ihre Meinung und kommt sogar auf der Dorfversammlung zu Wort. Sie
nimmt Rechte wahr, die ihr (nach der Kinderrechtskonvention der Vereinten
Nationen, 1990 auch vom Senegal unterzeichnet), zustehen. Auch darauf
möchte der Autor explizit hinweisen.
Die Gesamtsituation eines Landes lässt sich natürlich im Rahmen
eines Bilderbuches nicht aufzeigen. Lebensbereiche und Probleme können
lediglich angedeutet werden. Dennoch gelingt es, den Leser tiefer in die
Wirklichkeit des Senegals eintauchen zu lassen.
"Aminatas Entdeckung" ist durch die ungeheure Themenkomplexität im
Unterricht vielseitig einsetzbar. Es bietet sich eine projektorientierte
Unterrichtseinheit an. Derartige Projekte wurden in den Klassenstufen 1 bis
5 bereits erfolgreich durchgeführt!
Wegen der Fülle an Möglichkeiten, hier nun eine kleine Auswahl
an Vorschlägen:
Einstiegsmöglichkeiten:
Senegal- ein Land in Afrika
"Wasser ist kostbar!"
Weitere Projekte:
Zum Projekt "Eine Welt in der Schule", "Aminatas Entdeckung" ist ein hilfreicher Materialband erhältlich, aber auch ohne ihn regt das Buch zu außergewöhnlichem Ideenreichtum und Kreativität an.
Informationen zum AOL-Bücherbrief: http://www.Manfred-Huth.de/hits/aol-bb-allgemein.html
ACHTUNG: Unsere gemeinsame Publikation
"Interkulturelle Bilderbücher" ist erschienen. |
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