Wie der Herausgeber
antirassistische interkulturelle Bildung und Erziehung
sieht
Manfred Huth
In: Manfred Huth (Hg.): Lehren und Lernen - interkulturell
/antirassistisch. Das schnelle AOL-Nachschlagewerk.
Hits für den Unterricht, Band 5. Lichtenau / Baltmannsweiler: AOL-Verlag
/ Schneider Verlag Hohengehren 1997, S. 10-38.
...
Erst müssen wir uns verändern - weiße deutsche LehrerInnen
und bunte multikulturelle SchülerInnenschaft
Wie sieht es eigentlich in unseren eigenen Köpfen aus? Ist die dringend
notwendige Veränderung von Curricula und Lehrplänen eher ein
mittelfristig erreichbares Ziel, gilt es in erster Linie darüber
nachzudenken, was wir selbst an uns verändern und welche Verbesserungen
wir an unserer Arbeit in den Schulen sowie in unseren Kollegien in Angriff
nehmen
müssen22:
Als LehrerInnen von MigrantInnen und Flüchtlingen müssen wir uns stärker befassen sowohl mit den unterschiedlichen LernerInnenbiografien (um auch SchülerInnenverhalten, auch -versagen besser einordnen und ggfls. Hilfen für Veränderung geben zu können), als auch mit den Migrationsschicksalen und den Folgen für Psyche und Identität (ich denke, daß das nicht nur intellektuell passieren kann).
Wir sollten überlegen, wie wir umgehen mit der Situation und den Ängsten der SchülerInnen aus anderen Ländern angesichts der zunehmenden rassistischen Gesinnung und rassistischer Gewalttaten von Teilen der deutschen Bevölkerung überall in der BRD. Ich meine hier sowohl Sensibilisierung für ihr Fühlen als auch bersonders die Arbeit an uns und unserem Bewußtsein.
Wir sollten uns von der noch gängigen Vorstellung lösen, daß Integration gleich Anpassung der MigrantInnen und Flüchtlinge an die deutsche Schule ist. Es geht nicht darum, SchülerInnen ohne deutschen Paß möglichst schnell zu "Pseudodeutschen" zu erziehen, sondern darum, ihre Lebenssituation in der Zweisprachigkeit und in der MigrantInnengesellschaft ernst zu nehmen. Wir sowie die deutschen SchülerInnen haben uns damit auseinanderzusetzen, daß wir keine monokulturelle und monolinguale Gesellschaft haben und daraus Konsequenzen zu ziehen für unsere Arbeit.
Wir weiße deutsche LehrerInnen und SchülerInnen haben zu lernen, aus der für uns selbstverständlichen Majorität herauszutreten und uns mit der eignen Kulturprägung und deren Relativität auseinanderzusetzen.
Wir weiße deutsche LehrerInnen haben uns auseinderzusetzen mit Rassismus in unserem Denken und Fühlen.
Daraus folgt: Wir beantragen als Kollegium über die LehrerInnenfortbildung ein schulinternes Projektseminar über antirassistische Bildung und Erziehung, interkulturelles Unterricht und vor allem ein antirassistisches Sensibilisierungstraining.
Aufgaben der staatlichen LehrerInnenfortbildung
Die staatliche LehrerInnenfortbildung hat dafür Sorge zu tragen, daß eine ausreichende Anzahl von SpezialistInnen für antirassistischen Unterricht und multikulturelles Schulleben (Pilotprojekte laufen bereits, z.B. in Hamburg bei der Beratungsstelle Deutsch als Zweitsprache / Interkulturelles Lernen23) ausgebildet wird. Die Qualifizierung muß in enger Zusammenarbeit mit der Universität und MigrantInnenzentren erfolgen, selbstverständlich mit Stundenentlastung und nicht im Hoffen auf die Selbstausbeutung interessierter KollegInnen. Mittelfristig ist die Etablierung eines mindestens dreisemestrigen Zusatzstudienganges anzustreben, ähnlich dem für "LehrerInnen von SchülerInnen unterschiedlicher Muttersprache"24 an der Uni Hamburg - natürlich mit entsprechender Befreiung vom halben Stundendeputat.
Aufbau einer den RAAs (Regionale Arbeitsstellen zur Förderung ausländischer Kinder und Jugendlicher)25 in NRW vergleichbaren bundesweiten und flächendeckenden Institution , deren interkulturell und antirassistisch qualifizierte MitarbeiterInnen eigens dafür freigestellt sind, in Zusammenarbeit mit Kollegien, die das wünschen, vor Ort über einen Zeitraum von einem Jahr und länger deren Schule zu einer Schule für Alle zu transformieren.
LehrerInnenfortbildung hat im institutionalisierten Dialog mit der Universität und mit MigrantInnenverbänden zu untersuchen, inwieweit lernortübergreifende Ansätze, wie z.B. in NRW, auch anderswo anwendbar sind. Lernortübergreifend meint, daß antirassistische Erziehung über den Bereich des Unterrichtens hinausgehen und einerseits die Begegnung migranter und deutscher Kinder im Freizeitbereich initiieren, andererseits auch migrante und deutsche Eltern einbeziehen soll. "Vom üblichen Stundenkontingent sind insgesamt acht Stunden für Arbeit im Bereich der Freizeit, für Elternarbeit und Kooperation mit anderen Einrichtungen (PsychologInnen, SozialpädagogInnen etc.) reserviert. Die Verknüpfung der Lernorte Schule, Freizeit und Familie erfolgt personenbezogen über die eingesetzten RAA-LehrerInnen. Sie übernehmen in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Schule folgende Aufgaben:
Lernort Schule: Spezielle, zusätzliche Förderprogramme für benachteiligte migrante und deutsche SchülerInnen; Förderung interkultureller Aspekte im Unterricht.
Lernort Freizeit: Spezielle, bedarfsgerechte Angebote im Freizeitbereich für migrante und deutsche Kinder und Jugendliche; Ermöglichung interkultureller Erfahrungen.
Lernort Familie: Förderung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Familie; Förderung interkultureller Begegnungen zwischen migranten und deutschen Eltern."26
Sensibilisierungsprogramme für KollegInnen, um versteckte Formen stereotypen, ethnozentristischen und rassistischen Verhaltens zu entdecken und abzubauen. Denn multikulturelle Schule und multikultureller Unterricht ist antirassistisch und kann nur von antirassistischen LehrerInnen praktiziert werden.
Training für interkulturelles Interpretatieren von vorhandenen Lehrmitteln27 - wo lassen sich an den in der Schule vorhandenen Büchern interkulturelle Erweiterungen vornehmen.
Antirassistische Curricula und Schullernbücher schaffen!
Curricula und auf ihnen aufbauende Schulbücher verhindern nahezu
multikulturellen Unterricht und verstärken geradezu vorhandenes
ethnozentristisches und rassistisches Denken und Handeln.
Curricula
Analysen von Lehrplänen und Schulbüchern im Hinblick auf
multikulturellen Unterricht in einer multikulturellen Schule für alle
sind bislang nicht sehr häufig durchgeführt worden. Auch gibt es
wenig konkrete Überlegungen, wie denn z.B. Lehrpläne einzelner
Fächer aussehen sollten bzw. was z.B. ein Geschichtsbuch thematisch,
sprachlich und an Bild- und Quellenmaterial enthalten soll. Zwar betonen
nahezu alle AutorInnen von Büchern zur Interkulturellen Erziehung die
Wichtigkeit veränderter Curricula und Schulbücher, geben jedoch
nur selten anschauliche und faßbare Hinweise, mit denen sich eine
Veränderung realisieren ließe.
Tatsache aber ist, darin stimmen alle Untersuchungen überein: Curricula
und Schulbücher berücksichtigen kaum oder gar nicht die Situation
der MigrantInnen und Flüchtlinge in der BRD. Sie berücksichtigen
bei der Themen-, Text- und Medienauswahl kaum oder gar nicht die reale Situation
in den Herkunftsländern.
Eine 1985 in Bayern von Göpfert durchgeführte Untersuchung ergibt,
daß in den bayrischen Lehrplänen der Fächer Geschichte, Politik
und Religion für die Hauptschule kaum Hinweise enthalten sind, die auf
eine durch die multikulturell gewordene Gesellschaft bedingte, veränderte
bzw. erweiterte Sichtweise der CurriculummacherInnen schließen lassen.
Für den Geschichtsunterricht kommt Göpfert zu folgendem Urteil:
"Ziel des Geschichtsunterrichts ist es hierbei, daß Geschichte Stolz
auf die eigne Nation, den eigenen Staat vermittelt, auf seine Leistungen
und Kultur. (...) Geschichte und Kultur anderer Staaten wird bei dieser Art
von Geschichtsbetrachtung kein eigener Bildungswert
zuerkannt."28
Kiper (1985) kommt bei einer Untersuchung von Richtlinien und Lehrplänen
für den Sachunterricht zu ähnlichen
Ergebnissen29: Bezüge
zur Lebenssituation, zur Herkunft von MigrantInnen und zur Migrationsgeschichte
sind äußerst selten.
Ursula Neuman (1986) stellt eine Diskrepanz zwischen den Hamburger Richtlinien
und den Lehrplänen
fest30. Lassen sich in
den Richtlinien Vorgaben für interkulturellen Unterricht finden, werden
in den Lehrplänen Chemie, Mathematik, Englisch und Kunst migrante
SchülerInnen nicht erwähnt.
Im Lehrplan Sport gibt es zumindest Hinweise auf die Anwesenheit migranter
SchülerInnen und deren möglicherweise anderen Moralvorstellungen.
Der Lehrplan Arbeitslehre erwähnt migrante SchülerInnen wenigstens:
ihnen gegenüber bestehe eine besondere Beratungsverpflichtung. Er weist
jedoch nicht hin auf spezielle Orientierungsprobleme wie Heimatorientierung,
Familienbindung sowie nicht auf spezielle Rechtfragen wie Arbeitserlaubnis,
Aufenthaltsberechtigung,..
Der Lehrplan Hauswirtschaft empfiehlt lediglich das Projektthema "Die
türkische Küche", aber der Hinweis in gemischten Klassen
grundsätzlich kein Schweinefleisch zu verwenden fehlt.
Der Techniklehrplan ignoriert migrante SchülerInnen völlig.
Der Lehrplan Deutsch empfiehlt "den lebendigen Umgang mit der eigenen Sprache"
zu fördern und meint aus ethnozentristischer Perspektive die deutsche
Sprache - migrante SchülerInnen gibt es für die LehrplanmacherInnen
nicht.
Der Lehrplan Geschichte/Politik bietet zwar Themen an, die interkulturell
unterrichtet werden können, berücksichtigt jedoch nicht explizit
Berührungspunkte deutscher und z.B. türkischer Geschichte (1.Welkrieg,
Osmanisches Reich,..) sowie jüngere Geschichte in den Herkunftsländern
und Geschichte der Arbeitsmigration. Bei den Themen "Parteien und Wahlen",
"Recht", und "Arbeitsmarkt" wird die rechtliche und politische Situation
der MigrantInnen ausgeblendet.
Lediglich der Lehrplan Erdkunde bietet verschiedene Themen, die einen
interkulturellen Unterricht ermöglichen.
Daß die Situation sich auch 8 Jahre später nicht entscheidend
verändert hat, zeigt die ausführliche Stellungnahme von Annita
Kalpaka und Ursula Neumann (1992) zum neuen Hamburger Lehrplan Politik für
Gesamtschulen31. Sie kommen
nach einer detaillierten Kritik aller im Lehrplan enthaltenen Themen zu dem
Schluß, "das sowohl den Autoren als auch den ErproberInnen und Erprobern
entgangen zu sein scheint, daß der Lehrplan nicht nur für Kinder
deutscher Nationalität geschrieben worden ist."(S.1) "Der Lehrplan
bestätigt eine Alltagssprache und ein Alltagsdenken, das pauschalisierend
und stereotypisierend ist, auf dem rassistische Bilder basieren. Wir wollen
den Autoren nicht Rassismus unterstellen, jedoch auf die Gefahr der
Unterstützung rassistischer Grundstrukturen hinweisen: Die bestehen
darin, bestimmten Gruppen Eigenschaften zuzuschreiben, die diese aufgrund
ihrer herkunft hätten. Sie erscheinen als Resultat ihrer Abstammung,
sind also "natürlich" und durch das Individuum nicht veränderbar
(Naturalisierung sozialer Prozesse). Die Aufteilung zwischen "Ausländern"
und "Deutschen" kann dieses Denken unterstützen, zudem im Lehrplan da,
wo es möglich wäre, zwischen den beiden Gruppen zu unterscheiden,
nicht unterschieden wird: als juristische oder Statuskategorie, daß
"Ausländer" diejenigen sind, für die das Ausländergesetz gilt,
und "Deutsche" diejenigen, die durch Abstammung alle Rechte in diesem Land
haben, mögen sie z.B. als Aussiedler auch denselben sozialen und
sprachlichen Hintergrund haben wie ein polnisches Kind. Da aber wo es sinnvoll
wäre auf diese Kategorien einzugehen, schweigt der Lehrplan ...".
(S.3)
Schullernbücher
Daß sich die Schulbücher an den Lehrplänen orientieren, ist
klar, da die Verlage aus ökonomischen Gründen über die
kultusbürokratischen Vorgaben nicht hinausgehen.
Das bestätigen mehrere
Untersuchungen32. Einige
übereinstimmende Ergebnisse durchgeführter Untersuchungen:
Texte über "AusländerInnen" sind zwar im Vergleich zu früher heute mehr in den Schulbüchern enthalten. Die meisten dieser Schulbucheinheiten, -texte sind jedoch diskriminierend, was oft schon die Überschriften zeigen: "Ausländer in unserer Stadt", Ausländische Kinder in unseren Schulen", "Türkische Kinder leben bei uns",.. Sie erzeugen allenfalls Mitleid bzw. verstärken paternalistisches Denken und Handeln und verstärken rassistische Dispositionen.
Viele Schulbücher haken mit einem Text oder einer Unterrichtseinheit über Aspekte der Migration das Thema ab.
Offen rassistische Lehrmaterialien gibt es zwar auch doch, doch in der Mehrzahl
finden sich latente, kulturrassistische Tendenzen, die MigrantInnen
rückständig, inhuman und mit Werten und Verhaltensweisen darstellen,
die für die Weißen keinen nur geringen Wert haben. Mit dieser
Abwertung wird natürlich das Bild weißen Überlegenheit
gezeichnet. Schwarze und weiße SchülerInnen sind täglich
der (un)heimlichen33
Rassismus-Infiltration ausgesetzt durch den Umgang mit Schulbüchern
und Unterrichtsmaterialien in jedem Fach sowie durch den Umgang mit weißen
LehrerInnen.
Lesebücher
Eine 1987/88 durchgeführte Untersuchung der in NRW zugelassenen
Grundschullesebücher34
ergibt:
Durchschnittlich bieten Grundschullesebücher unter einem Gesamttextangebot von jeweils ca. 120 Texten nur drei Texte zum Thema Migration. Eine durchgängige Berücksichtigung der Multikulturalität als Unterrichtsprinzip implizit in allen Texten und Bildern findet sich in nur einem einzigen Lesebuch.
Selten kommen in Lesebüchern migrante AutorInnen zu Wort, 88 Prozent müssen dem deutschsprachigen Raum zugerechnet werden. Bei den restlichen 12 % bleibt unklar, wieviel aus Europa kommen und wieviele aus anderen Teilen der Welt.
Selten werden in den wenigen Texten, die sich mit MigrantInnen und Flüchtlingen beschäftigen folgende Inhalte thematisiert: Arbeit/Beruf (5 Prozent), Hintergründe der Migration, es gibt - immerhin einen - Beitrag zu Abschiebung und begrenzter Aufenthaltsgenehmigung. Unerwähnt bleibt die historische Tatsache der Anwerbung und der Geschichte der Kinder der 2. und 3. Generation.
Eine neuere Untersuchung
35 von 11 in NRW zugelassenen
Lesebüchern weist nach, daß von insgesamt 1895 untersuchten
Lesebuchseiten lediglich 63 überhaupt MigrantInnenkinder in irgendeinem
- meist handlungsinkompetenten - Zusammenhängen auftauchen.
Das multikulturelle, mehrsprachige Lesebuch, das die multikulturelle
Realität der BRD widerspiegelt, das Texte und Bilder für alle
SchülerInnen enthält, gibt es auf deutschen kultusbürokratischen
Lernbuchlisten nicht.
Erdkundelehrbücher
Obwohl es in den letzten Jahren zu einer Hinwendung der Geographie zu
ethnologischen Fragestellungen gekommen ist, obwohl die schlimmsten Rassismen
aus den gängigen Büchern eliminiert wurden, obwohl mensch bei neuen
Lehrwerken das Bemühen der AutorInnen sieht, Inhalte der Ethnologie
in die Schulen zu transportieren in Form von Sensibilisierung für die
Spezifika verschiedener Bevölkerungsgruppen, kann aufgrund der
rassismusbezogenen Analyse des leider noch immer viel verwendeten Lehrbuches
TERRA festgestellt werden:
"Es wird kein manifester, sondern ein latenter Kulturrassismus vertreten,
der besonders durch seine indirekte, aber permanente Darlegung an Vorstellung
formender Wirksamkeit gewinnt. Dieses Vorstellungsbild setzt sich u.a. aus
folgenden Implikaten zusammen: Primitivität, Faulheit und Unfähigkeit,
sich selbst zu bestimmen sowie Geschichtslosigkeit eigener
Kultur."36
Geschichtslernbücher
Der Geschichtsdidaktiker Borries (1990) urteilt: In Geschichtslernbüchern
"geschieht wenig für die Einübung von Fremdverstehen und Toleranz
gegenüber anderen Wertsystemen und kulturellen
Traditionen"37. Die Geschichte
Lateinamerikas z.B. wird reduziert auf die Zeit um 1500, die Zeit davor und
danach bleibt außen vor als handele es sich bei den LateinamerikanerInnen
um geschichtslose Wesen. Das Erkennen von Zusammenhänge und dialogisches
Denken und Lernen wird dadurch geradezu verhindert. Das geschichtliche
Selbstverständnis anderer Völker kommt in deutschen
Geschichtsbüchern nicht vor. Eine Untersuchung von neueren (1986-1988)
Geschichtsbüchern38
über das enthaltene Lateinamerikabild stellt fest:
sachliche Fehler und Ungenauigkeiten bei der Darstellung lateinamerikanischer Geschichte
Schulbuchdarstellungen reproduzieren und verstärken stereotype Wahrnehmungs- und Deutungsmuster (lateinamerikanischen Kulturen und Gesellschaften wird ein eigenständiger Beitrag zur Geschichte nicht zuerkannt, lateinamerikanische Geschichte ist gekennzeichnet durch "Revolutionen, Bürgerkriege, Staatsstreiche und Verfassungswechsel" (Geschichte und Geschehen),..)
europäische Perspektive der Wahrnehmung Lateinamerikas dominiert - behandelt wird fast ausschließlich die europäische Expansionsbewegung
Lateinamerika wird dem mitleidserzeugendem Themenkreis "3.Welt" zugeordnet ohne Gründe und Zusammenhänge zu thematisieren
der Anteil lateinamerikanischer Geschichte in den 7 untersuchten Geschichtsbüchern schwankt zwischen 1 und 2,3 Prozent.
Wolfgang Höpken konstatiert, daß die schon seit längerer
Zeit kritisierte Appendix-Perspektivierung der osmanischen und türkischen
Geschichte auch in neueren Geschichtswerken kaum verändert wurde. Osmanische
Geschichte sollte nicht länger als Seitenarm deutscher oder habsburger
Geschichte erscheinen, sondern als eigenständiges Fakt innerhalb der
europäischen Geschichte, ansonsten entstehe in den
SchülerInnenköpfen ein "unzulänglich beschränktes
Europa-Bild, das seine Randzonen
ausklammert"39.
Die Wiederaufstehung des Prototyps des deutschen Herrenmenschen, Carl Peters,
als geläuterte "Persönlichkeit" der deutschen Geschichte entdeckt
in einem Geschichtsbuch Michael
Preuß40.
Hans Göpfert faßt seine noch heute aktuellen Untersuchungen
bundesrepublikanischer Geschichtscurricula und Schullernbücher
folgendermaßen zusammen:"Geschichte und Kultur anderer Staaten wird
bei dieser Art von Geschichtsbetrachtung kein eigener Bildungswert zuerkannt.
Sie werden dabei nur insoweit in die Betrachtung miteinbezogen, insoweit
sie dem Ziel der nationalen [gemeint ist die "deutsche", M.H.]
Identitätsfindung dienen. Dabei kann unberücksichtigt bleiben,
welche Konsequenzen dieses Vorgehen für das Verständnis von Menschen
anderer Staaten und Kulturkreise bzw. diese Staaten und Kulturen selbst nach
sich zieht."41
Schulbücher anderer Fächer
Rassismen wird mensch in den Lernbüchern aller Fächer finden ...
das Alltagsbewußtsein der weißen AutorInnen ist halt rassistisch.
Ich möchte noch besonders hinweisen auf Untersuchungen von Büchern
der Fächer
Biologie42 und
Musik43.
Schulbücher und das Bild des Islam
Untersucht wurden zwischen 1979 und 1988 Schulbücher der Fächer
Geschichte, Geographie, evangelischer und katholischer Religionsunterricht
sowie Lehrpläne. 43 westliche FachwissenschaftlerInnen und -didaktikerInnen
sowie zahlreiche MuslimInnen verschieder Rechtsschulen unter der Leitung
des Kölner Professors Addoldjavad Falaturi arbeiteten an dem einzigartigen
Projekt44 mit. Die Untersuchung
zeigt, daß das Thema "Islam" bei weitem nicht immer angemessen und
differenziert sowie dem modernen Forschungsstand entsprechend in den
Schulbüchern ind Richtlinien behandelt wird ... wie "angemessen und
differenziert" es mit der unterrichtspraktischen Umsetzung dieses Themas
aussieht, kann mensch nur erahnen.
Was folgt daraus?
Die Holländer Willem Fase und Sjaak Kroon stellen fest: "Was die Inhalte
des interkulturellen / antirassistischen Curriculums angeht, ist Vieles noch
unklar. In der Diskussion wird von mehreren Seiten darauf hingewiesen, daß
das Curriculum nicht als etwas Selbständiges gesehen werden darf. Eine
solche Stellungnahme darf andererseits nicht dazu führen, daß
die Diskussion über Themenwahl, Lehrmittel oder didaktische Arbeitsformen
immer wieder hinausgeschoben wird. Als einen der wichtigsten Beiträge
nennen wir hier die entwickelten Screening-Verfahren zur Untersuchung von
Lehr- und Lernmittelnauf Ethnozentrismus, Voreingenommenheit, Stereotypisierung,
Unterrepräsentanz ethnischer Gruppenund so weiter. Weiter können
hier Vorschläge genannt werden zur Aufnahme in das Curriculum von expliziten
Kenntnissen über Ethnizität, ethnische Unterschiede, die Geschichte
der verschiedenen ethnischen Gruppen und die Wurzeln von Konzepten wie
Ethnozentrismus, Vorurteil, Diskriminierung und
Rassismus."45
Kriterien zur Erstellung von antirassistischen Curricula und für
die Erstellung und Zulassung von antirassistischen Lernbüchern
Erziehung gegen Rassismus und für multikulturelles Zusammenleben ist
fach- und altersunabhängig und sollte primär unter dem Aspekt begonnen
werden, die Probleme zu bearbeiten, die Angehörige der Mehrheitskultur
selbst mit EinwanderInnen haben bzw. die auf der Straße, am Arbeitsplatz,
in der Schule beobachten werden oder aus den Medien entnehmen können:
es geht um die Thematisierung des eignen Befremdetseins, der eignen Ängste,
des eignen Rassismus.
Trotzdem sind Maßgaben und Leitlinien für LehrplanmacherInnen
und SchulbuchautorInnen nötig, weil auf diesem Gebiet - zumindest in
der Bundesrepublik - noch viel zu tun ist.
1.Lehrpläne und Lernbücher, in denen ethno-/eurozentristische und/oder
nationale Perspektiven vorherrschen, müssen sofort aus den Schulen entfernt
und neu geschrieben werden bzw. nach den Maßgaben des kulturellen
Pluralismus überarbeitet werden.
2.Verharmlosende, diskriminierende und somit rassistische Darstellung z.B.
geschichtlicher bzw. gesellschaftlicher Zusammenhänge, Ereignisse, Haltungen
herrscht oft auch in den Büchern vor, die Migration aus historisch,
gesellschaftlicher und ökonomischer Sicht zu behandeln vorgeben. Es
ist also eine äußerst kritische Prüfung notwendig.
3.Die Themen müssen sich an der tatsächlich vorhandenen ethnischen
Vielfalt orientieren und sie angemessen
wiederspiegeln46.
4.Schulbücher müssen die Deutschkenntnisse von MigrantInnen und
Flüchtlingen berücksichtigen, z.B. Glossare in den Muttersprachen,
konzeptionell eingebaute Formen der Textentlastung. Zu entwickeln sind bilinguale
bzw. multilinguale Schullernbücher wie z.B. das
griechisch-deutsch-türkische Lesebuch
Kalimerhab47.
5.Es muß den LehrplanmacherInnen gelingen, "interkulturelle
Schlüsselsituationen migranter und deutscher Kinder zu identifizieren
und zum Bezugspunkt der Entwicklung von Lerninhalten zu machen. Diese
Vorgehensweise steht in Korrepondenz zur Pädagogik Paulo Freires. Einer
solchen Bestimmung von Schlüsselsituationen gehen Versuche zur
Aufklärung der Lebenswelt migranter Kinder und ihrer Familien voraus.
Dabei werden Informationen zu Herkunft, Sozialisation und Lebensbedingungen
migranter Kinder und ihrer Familien herangezogen, also Situationsrecherchen
unternommen"48.
6.Curriculare Einbindung der Zusammenarbeit "mit KulturträgerInnen oder
mit Institutionen und Menschen in diesen Institutionen aus anderen Kulturen
als der deutschen. ... Das kann zum Beispiel sein, daß man jemanden
vorlesen oder Geschichten erzählen läßt, daß
Musikinstrumente vorgestellt werden, daß man zusammen kocht, das sind
so die üblichen Dinge. Es sollte aber auch sein: Berichte über
MigrantInnenschicksale, Ursachen für Migration aus eigenem Erleben,
also das, was man im Geschichtsunterricht mit "ZeitzeugInnen"
bezeichnet"49.
7.SchülerInnen müssen lernen, Anderssein zu akzeptieren bzw. das
Andere anders sein zu lassen.
8.Kulturen fremder Völker sind eigenständige Entwicklungen, die
nicht entstanden sind, um der EuropäerIn zu gefallen oder zu
mißfallen. Sie dienen den Menschen dazu, sich in ihrer Umwelt zu entfalten.
Solche Entwicklungen müssen so dargestellt werden, daß sie die
SchülerIn achten und erleben kann50.
9.Die Idee der Geschichtslosigkeit der Länder des Trikont muß
überwunden werden. Ihre Geschichte fängt nicht mit der "Entdeckung"
an. Der Begriff "Entdeckung" muß gerechterweise mit Eroberung,
Unterwerfung, Eindringen, Ausplünderung etc. ersetzt werden.
10.Es reicht nicht, Vorkommnisse bei uns und im Trikont als ungerecht zu
empfinden. Die Frage nach den Ursachen und Zusammenhängen soll immer
wieder gestellt werden.
11.Ursachen und Wurzeln von Verarmung, Fehlentwicklung und Ausbeutung stehen
in einem direkten Zusammenhang mit der wirtschaftlichen und politischen Situation
der Industrieländer. Diese Verknüpfungen sollen in Curricula und
Lehrmitteln deutlich werden. Dazu können vor allem auch Zeugnisse von
Betroffenen des Trikont dienen.
12.Die Versuche der Menschen des Trikont, ihren (eigenen) Weg der Entwicklung
selbst zu bestimmen und selbst dafür zu kämpfen soll in den Lehrmitteln
weder verschwiegen, noch als Terrorismus abgetan werden.
13.Entwicklung und Entwicklungshilfe darf nicht losgelöst von politischen
und wirtschaftlichen Bedingtheiten, als reine - aber wenig glaubhafte -
humanitäre Aufgabe dargestellt werden. ... Der Anspruch, daß jene,
die Entwicklungshilfe leisten, auch den Weg der Entwicklung festlegen, ist
ethnozentristisch.
14.Die Beschäftigung mit fremden Welt- und Menschenbildern muß
ein Hinterfragen der eigenen Lebensform zu lassen. (Lernen von anderen.)
Sofortmaßnahmen zur Transformation in eine multikulturelle
Schule
Die nur mittelfristig zu verändernde schlechte Situation hinsichtlich
der antirassistische Arbeit geradezu verhindernden Curricula und Lernbücher
sollte uns aber nicht hindern, vor Ort an unseren Schulen, mit unseren Kollegien
inhaltliche, methodische und organisatorische
Sofortmaßnahmen51 zu
ergreifen52.
Das multikulturelle Schulprofil
Oft helfen schon einige organisatorische Maßnahmen, um die deutsche Schule an die multikulturelle Zusammensetzung der SchülerInnenschaft anzunähern, z.B. seperater Schwimm- / Sportunterricht für Mädchen und Jungen, um die religiöse und kulturelle Identität migranter SchülerInnen zu gewährleisten.
Oft wissen wir einfach nicht genug über den kulturellen und religiösen Hintergrund der SchülerInnen bzw. sind schlichtweg unsensibel, sonst könnte es z.B. nicht passieren daß während des Ramadan von muslimischen SchülerInnen körperliche Höchstleistungen während des Sportunterrichts verlangt werden. Auch auf mehrstündige Klassenarbeiten und anstrengende mündliche Prüfungen sollten wir unbedingt in dieser Zeit verzichten.
Die multikulturelle und multisprachliche Schule sollte sich zumindest äußerlich auch mehr so darstellen. Z.B. könnte ein Technikkurs Namensschilder von Fachgebäuden, Büro, LehrerInnenzimmer,.. sowie Wegweiser in den Sprachen, die an unserer Schule gesprochen werden, erstellen.
Angesichts der vielen MigrantInnen und Flüchtlinge an bundesrepublikanischen Schulen sollten sich Kollegien dafür stark machen, daß migrante SozialarbeiterInnen und/oder LehrerInnen an die Schulen kommen.
Das Kollegium besorgt über Behörden und Initiativen ÜbersetzerInnen, die Standardbriefe in den Sprachen unserer SchülerInnen und deren Eltern erstellen (Elternabend, Betriebspraktikum, Klassenreise, Benachrichtigungen verschiedener Art,..).
Das Kollegium fordert, daß Regelklassen 7-10 von Anfang an zahlenmäßig niedriger eingerichtet werden, damit SchülerInnen, die einundeinhalbes Jahr in multikulturellen Vorbereitungsklassen waren und ein soziales (auch deutsches) Umfeld an der Schule haben, die Schule nicht wechseln müssen. Diese menschenverachtende "Erbsenschieberei" der Kultusbürokratie sollte nicht widerspruchslos hingenommen werden. Als BündnispartnerInnen sollten Eltern- und SchülerInnenrätInnen gewonnen werden.
Wir untersuchen, ob es in unserer tagtäglichen Lehrpraxis nicht Lernformen gibt, die den SchülerInnen aus anderen Ländern das Lernen erleichtern (Verlagerung des sprachlichen Schwerpunktes auf Hilfen, die konkretisieren, veranschaulichen, mehrere Sinne ansprechen) - ich meine, daß das auch den inländischen SchülerInnen gut tut.
Bei der Auswahl von Texten und Inhalten sollten wir verstärkt darauf achten, ob die SchülerInnen in der Lerngruppe aus anderen Ländern zu ihnen überhaupt Zugang finden können, oder ob der Zugang erschwert wird durch kulturelle Unterschiede und Werthaltungen (Verständnis von Familie, Sexualität, Tabus,..). Der Zugang zu diesen Themen muß dann gesondert vorbereitet werden.
Die migranten SchülerInnen müssen bei allen Themen ihre Werthaltungen, Normen und Gebräuche ohne Angst, Scham oder Verachtung vor- und darstellen können (=sich kennenlernen); daß gehört zur multikulturellen Unterrichtsvorbereitung. Die multikulturelle Verschiedenheit muß Unterrichtsprinzip und Normalität werden, wir müssen uns lösen von eurozentristischem Denken und Sehen. Das Recht auf Anderssein, auf kulturelle Vielfalt muß gesichert werden.
Respektierung kultureller Besonderheiten heißt nicht Toleranz um jeden Preis, bedeutet nicht Verzicht auf die eigne Position, z.B. bei sexistischem "Paschaverhalten" oder menschenunwürdigen (religiös motivierten) Praxen. Hier ist kritische Auseinandersetzung gefordert - Unwürdigkeiten der westeuropäischen Kultur sind selbstverständlich ebenso bzw. zu allererst Gegenstand der Selbst und Fremdkritik53. Allerdings ist z.B. das Vorleben alternativer Modelle von Männlichkeit oft erfolgversprechender als permanente Kritik und Appelle.
Bei Bewertungen der Leistungen sollten wir uns immer klarmachen, daß diese Leistungen von einigen SchülerInnen in der Zweitsprache erbracht worden sind. Deshalb müssen wir auch in der Bewertung verschiedene Maßstäbe anwenden und offensiv vertreten.
Wir als Kollegium und SchülerInnenschaft ergreifen offen Partei für die MitschülerInnen aus anderen Ländern, damit wir alle auch sinnliche Erfahrungen machen mit ihrem außerschulischen Leben und ihnen und uns die Erfahrung der Solidarität vermitteln. Ich denke z.B. an eine PartnerInnenschaft zu einer Sammelunterkunft von Flüchtlingen, in der SchülerInnen unserer Schule mit ihren Eltern leben.
Parteilichkeit meint auch, daß wir uns Gedanken machen über Abwehr konkreter Bedrohungen: Z.B. Telefonkette der LehrerInnen, SchülerInnen und Eltern unserer Schule bei möglicher Bedrohung der SchülerInnen und der Schule,..
"Erste Hilfe" bei Drogen, Klauen, Vandalismus und Gewalt unter SchülerInnen: Diese drei individualitätsbedrohenden Folgen der Zweidrittelgesellschaft müssen von uns stärker pädagogisch aufgegriffen - und nicht an die Polizei delegiert - werden (z.B. mehrsprachige Merkblätter / was tun wir LehrerInnen/SchulleiterInnen bei aktuellen Vorfällen / Gespräch mit SchulpsychologInnen, VertreterInnen der LehrerInnenfortbildung / ...).
Als Schule sollten wir uns stärker dem Stadtteil öffnen - insbesondere den "KulturträgerInnen" anderer Ethnien, d.h. Institutionen und Menschen aus anderen Kulturen in Initiativen und Institutionen . Natürlich wichtig ist auch die Zusammenarbeit mit Behörden, Selbsthilfegruppen und Initiativen im Stadtteil, die sich mit der Situation migranter Menschen beschäftigen.
An unserer Schule sollte es geben ein mehrsprachiges Verzeichnis von diesen Inis usw., das erstellt wird von einem mehrsprachigen Kurs, Ag,..
Zu den o.g. "KulturträgerInnen" gehören z.B. auch die Eltern: Wir sollten sie nicht nur dann in die Schule zum Gespräch bestellen oder besuchen bei einem negativen Anlaß. Wir müssen überlegen, sie in den Schulalltag einbinden, z.B. internationale Cafeteria, fremde Musikinstrumente werden vorgestellt, vielleicht gibt es SpezialistInnen unter der migranten Elternschaft, die ihr Spezialkönnen in Workshops vorstellen könnten ... aber was wissen wir eigentlich über die Eltern der migranten SchülerInnen???? Geschichts- und Politikunterricht sowie Arbeitslehre bieten viele Gelegenheiten und Ansätze, migrante Eltern in den Unterricht als Zeitzeugen einzubinden: Migrationsschicksal, Ursachen für Migration und Flucht,.. - Wieso gibt es an unserer Schule aktuelle Stunden über die Situation in Kurdistan ohne KurdInnen?
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Anmerkungen:
22 Auszug aus einer Diskussionsvorlage für eine
pädagogische Konferenz zum Thema "Ausländer(!) an unserer Schule"
- die Vorlage wurde nicht diskutiert, weil sie nach Einschätzung der
Vorbereitungsgruppe "am Thema vorbei formuliert" worden war.
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23 Kontakt und Informationen: Institut f.
LehrerInnenfortbildung, Beratungsstelle DaZ / Interkulturelles Lernen, z.
Hd. Marita Müller-K. / Gudula Mebus, Hartsprung 23, 22529 Hamburg.
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24 Kontakt und Infos: Universität Hamburg,
Fachbereich Erziehungswissenschaften, z. Hd. Prof. Ursula Neumann, Von
-Melle-Park 8, 20146 Hamburg. Zurück zum Text.
25 Informationen: RAA Dortmund, z. Hd. Helmut Brinkmann,
Burgholzstr. 150, 44145 Dortmund. Zurück zum Text.
26 Vergl. Renate Tölle: Interkulturelles Lernen
in der Praxis der RAA Dortmund. Dortmund: Eigendruck 1989, S. 8.
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27 Vergl.: Sigrid Luchtenberg: Ermöglichen unsere
Lehrläne und Lehrbücher Interkulturelles Lernen? In: Interkulturell
3/4/1990, S.146 ff. Zurück zum Text.
28 Hans Göpfert: Ausländerfeindlichkeit
durch Unterricht. Konzeptionen und Alternativen für Geschichte, Sozialkunde
und Religion. Düsseldorf: Schwann 1985. S. 123.
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29 Hanna Kiper: Das ausländische Kind in den
Richtlinien zum Sachunterricht in der Grundschule - Versuch einer
Bestandsaufnahme. In: Sachunterricht und Mathematik in der Primarstufe 17/1985,
S.87-91. Zurück zum Text.
30 Ursula Neumann: Hamburger Richtlinien und
Lehrpläne unter dem Aspekt interkultureller Erziehung. In: Deutsch lernen
2/1986, S. 65-67. Zurück zum Text.
31 Annita Kalpaka / Ursula Neumann: Stellungnahme
zum Lehrplan für die Gesamtschule. Sekundarstufe I. Politik. Hamburg
1991. Hamburg: Masch. 1992. Zurück zum Text.
32 Vergl. Sigrid Luchtenberg: Ermöglichen unsere
Lehrläne und Lehrbücher Interkulturelles Lernen? In: Interkulturell
3/4/1990, S.146 ff. Zurück zum Text.
33 Vergl.: Regina Piontek: (Un)heimliches Lernziel:
Rassismus. In: Bildungsarbeit in der Zweitsprache Deutsch 1/1992, S. 13 ff.
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34 Mechthild Hauff: Wie berücksichtigen
Lesebücher die Anwesenheit von Migranten? Eine Untersuchung für
Grund- und Hauptschulen in Nordrhein-Westfalen. Hg. v. Landesinstitut für
Schule und Weiterbildung, Curriculumentwicklung in Nordrhein-Westfalen. Soest
1988. - Dies.: Grundschullesebücher und Arbeitsmigration. In: Die
Grundschulzeitschrift 37/1990, S.51f. Zurück zum
Text.
35 Michael Waldmann: Darstellung von MigrantInnenkindern
in Lesebüchern. In: Pädagogik 12/1993, S. 58. - Ders.: Mehmet,
Aydin und Adnan finden nicht statt. Zur Darstellung ausländischer Kinder
in Lesebüchern der Grundschule. In: Pädextra 4/1994, S. 30 f.
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36 Thomas Hoppe: Rassismen in Erdkunde-Lehrbüchern.
In: Helmut Essinger / Ali Uçar (Hg.): Erziehung: Interkulturell -
politisch - antirassistisch. Von der interkulturellen zur antirassistischen
Erziehung. Ein Reader. Felsberg: migro Verlag 1993, S. 137 ff. - Zum selben
Thema vergl.: Anke Poenicke: Afrika in Schulbüchern. In: Die Brücke
83/1995, S. 53 ff. - Gisela Fremgen: ... und wenn Du noch schwarz bist. Berichte
schwarzer Frauen in der Bundesrepublik. Bremen: Edition CON 1884, S. 56 ff.
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37 B. Borries: Zwischen universalhistorischem Anspruch
und eurozentrischer Praxis. In: M. Riekenberg (Hg.): Lateinamerika.
Geschichtsunterricht, Geschichtslehrbücher, Geschichtsbewußtsein.
Frankfurt: Diesterweg 1990, S. 163. - Michael Riekenberg: Interkulturelles
Lernen im Geschichtsunterricht. In: Lernen in Deutschland 2/1992, S. 119
ff. Zurück zum Text.
38 Michael Riekenberg: Das Bild Lateinamerikas in
deutschen Geschichtslernbüchern. In: Uta George / Mark Arenhövel
(Hg.): Lateinamerika: Kontinent vor dem Morgengrauen. Nachdenken über
ein schwieriges Verhältnis Lateinamerika und Deutschland.Münster:
unrast Verlag 1992, S. 13-26. Zurück zum Text.
39 TürkInnen in deutschen Schulbüchern -
Deutsche in türkischen Schulbüchern. Köln: Önel-Verlag
1993, S. 99. Zurück zum Text.
40 Michael Preuß: Rassismus und Kolonialismus
- Die Wiederaufstehung des Carl Peters im Geschichtsbuch. In: Helmut Essinger
/ Ali Uçar (Hg.): Erziehung: Interkulturell - politisch - antirassistisch.
Von der interkulturellen zur antirassistischen Erziehung. Ein Reader. Felsberg:
migro Verlag 1993, S. 148 ff. Zurück zum Text.
41 Hans Göpfert: AusländerInnenfeindlichkeit
durch Unterricht. Düsseldorf: Schwann 1985, S., 123.
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42 Detlev Franz: Biologismus von oben. Das Menschenbild
in Biologiebüchern. Duisburg: DISS 1993. Zurück
zum Text.
43 Olaf Schäfer: Wo "Mann singt, da laß
dich nieder? Rassismus, Ethnozentrismus und Sexismus in Unterrichtsmaterialien
des Faches Musik. In: Helmut Essinger / Ali Uçar (Hg.): Erziehung:
Interkulturell - politisch - antirassistisch. Von der interkulturellen zur
antirassistischen Erziehung. Ein Reader. Felsberg: migro Verlag 1993, S.
152 ff. Zurück zum Text.
44 Der Islam in den Schulbüchern der Bundesrepublik
Deutschland. Studien zur Schulbuchforschung. Schriftenreihe des
Georg-Eckert-Instituts, Bände 46, 47, 53,54, 58, 59, 62. Hrsg. v.
Abdoldjavad Falaturi. Braunschweig: Georg-Eckert-Institut 1986-1989. (Bezug:
Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung, Celler
Str. 3, 38114 Braunschweig.) - In diesen Zusammenhang gehört die
Medien-Analyse der Islamischen Wissenschaftlichen Akademie in Köln:
Michael Koschinski: Analyse der audiovisuellen Medien zum Thema Islam.
Köln: Islamische Wissenschaftliche Akademie 1991.
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45 Willem Fase / Sjaak Kroon: Interkultureller Unterricht
in den Niederlanden: Einige Tendenzen zum Vergleich. In: Sjaak Kroon u.a.
(Hg.):Interkultureller Unterricht. Ansichten und Erfahrungen aus Berlin-West.
Veldadvisering Leerplanontwikkeling Moedertaal. Katholieke Universiteit Brabant.
Enschede 1989, S. 116. Zurück zum Text.
46 Vergl.: Hansen/Hauff: Curricula-Revision im Hinblick
auf Europa. In: M.Heitzer / W.E. Spies (Hg.): LehrerInnen im Europa der 90er
Jahre. Bochum 1993, S. 87-101. - U. Neumann (HG.): Sprachenvielfalt im Stadtteil.
Ein interkulturelles Projekt. AOL-Reihe: Eine Schule für alle! Bd 1.
2.Aufl. Hamburg: AOL-Verein 1993. - Bezug: Didaktisches Zentrum Hamburg (DZH),
Rothenbaumchaussee 11, 20148 Hamburg. Zurück zum
Text.
47 Niki Eideneier / Arzu Toker (Hg.): Kalimerhaba.
Griechisch-Deutsch-Türkisches Lesebuch. Köln: Romiosini Verlag
1992. Zurück zum Text.
48 Jürgen Zimmer: Die Solidarität in der
einen Welt beginnt vor unserer Haustür. Über Erfahrungen mit
interkultureller Erziehung. In: Masch.Manuskript für Björn
Engholm(Hg.): Die Wiederherstellung der Bildungspolitik. Frankfurt: Eichborn
Verlag 1985. - Vergl. auch: Paulo Freire: Pädagogik der Unterdrückten.
Bildung als Praxis der Freiheit. Reinbek: Rowohlt 1987, S. 64 ff. - Die
praktische Umsetzung dieser Herangehensweise ist beschrieben in: Barbara
Puha-Schulz: Wenn ich einsam bin, fühle ich mich acht Grad minus. Kreative
Sprachförderung für deutsche und ausländische Kinder.
Weinheim/Basel: Beltz 1989. Zurück zum Text.
49 Die Gesamtschule auf dem Weg zur interkulturellen
Erziehung. Interview mit Ursula Neumann. In: GGG-Info. Landesverband Hamburg.
1/1989, S. 17. Zurück zum Text.
50 Die Punkte 8-14: Leitgedanken für neue Lehrmittel.
In: Unser täglicher Rassismus. Hrsg. v. Erklärung von Bern /
Schulstelle 3. Welt. Bern o.J. S. 121.) Zurück zum
Text.
51 Die folgenden Punkte sind ein Auszug aus einer
Diskussionsvorlage für eine pädagogische Konferenz einer hamburger
Schule zu diesem Thema. Zurück zum Text.
52 Projekte, Unterrichtseinheiten, Anrigungen, Tips
und Hinweise zum sorfortigen Beginnen in: Manfred Huth (Hg.): Unterricht:
antirassistisch/interkulturell. Projekte, Einheiten, Spiele. Erscheint 1997.
- Nähere Infos über den Herausgeber. Zurück
zum Text.
53 Vergl. dazu den folgenden Beitrag von Christoph-Joachim
Schröder. Zurück zum Text.
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