Ideen und Kurzprojekte
zum Thema
Zwei- und Mehrsprachigkeit

Zusammengestellt von Manfred Huth

Interkulturelles Lernen öffnet sich von selbst für Mehrsprachigkeit, weil es Zugänge zu den etablierten Fremdsprachen wie auch zu den Migrationssprachen hat. Fremdsprachenunterricht nutzt die Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer und in der Umgebung für die Auseinandersetzung mit dem Fremden. Er praktiziert projekt- und handlungsorientiertes Lernen und Lehren von Sprachen, zum Beispiel durch Briefwechsel, Theater und Spiele, ... schulisches Lernen weitet sich dabei gleichsam durch Einbeziehung gesellschaftlicher Kontexte und außerschulischer Lernorte von selbst in den außerschulischen Raum aus.

Ein mehrsprachiges Klassenlesebuch
Ich bezogene Selbstaussagen von SchülerInnen und auch textbezogene Varianten sammeln und zu einem Klassenlesebuch zusammenstellen, so dass alle in der Lerngruppe vorhandenen Sprachen im Lesebuch sichtbar sind. Es können neben den Texten in den Originalsprachen deutsche Übersetzungen stehen bzw. originalsprachige Texte können durch Bildergeschichten, Dialoge oder Gedichte oder andere Formen "übersetzt" bzw. erklärt werden.
Das Lesebuch kann ergänzt werden durch selbsterstellte Ton- und Videokassetten. - Ein gutes kommerzielles Beispiel ist das griechisch-deutsch-türkische Lesebuch "Kalimerhaba" (Rimiosini-Verlag, Köln 1992 - http://www.Manfred-Huth.de/zwei/lit.html). Derartige Unterrichtsmaterialien faszinieren mehrsprachige Klassen - nur leider gibt es wenig Vergleichbares ... deshalb bleibt nur das Selbermachen!

Interkulturelles Kochbuch
Mensch einigt sich auf ein Design, z.B. Speisenname - Zutaten - Zubereitung - AutorIn des Rezepts ... und natürlich das alles zweisprachig ... UND auch interkültürlich ... landeskundliche Anmerkungen ... s. LIFE (2.7.4).

Bilderbücher übersetzen
Zwar gibt es in letzter Zeit immer mehr zwei- und mehrsprachige Bilderbücher (http://www.Manfred-Huth.de/zwei/bild.html) ... aber immer noch nicht genug, deshalb ist es lohnend mit einer mehrsprachigen Lerngruppe, daranzugehen, ein Bilderbuch in mehrere Sprachen zu übersetzen. Es ist ebenso möglich, dass mehrsprachig zusammengesetzte SchülerInnengruppen sich jeweils ein Buch auswählen und den Inhalt in ihren Sprachen vortragen. Die anderen Kinder achten darauf, ob sie Fremdwörter in den anderen Sprachen wiedererkennen, wie das Tempo bzw. die Melodie der jeweiligen Sprache ist - durch die Vergleiche werden die SchülerInnen sensibilisiert Sprachen vergleichend wahrzunehmen und zu untersuchen.

Welche Sprachen sprechen Tiere?
Die Tatsache, dass in verschiedenen Sprachen die Wiedergabe von Tierlauten oft verschieden ist, kann Auslöser sein für ein interessantes Unterrichtsgespräch, denn der Hund bellt nicht weltweit "wau-wau", sondern z.B. in Indonesien "guk-guk", in England "bow-bow", in der Türkey "hav-hav" ... er passt sich anscheinend seiner jeweiligen Heimatkultur an.
Karten für ein Quartett mit Tieren (Esel, Hahn, Hund, Katze, Kuh) und Tierlauten in verschiedenen Sprachen (deutsch, englisch, italienisch, türkisch) ist in LIFE (2.1.2) enthalten. Die Karten können um andere in der Lerngruppe vorhandene Sprachen erweitert werden ... natürlich auch um andere Tiere und Tiersprachen. - Eine Zusammenstellung der regional unterschiedlichen Tiersprachen (37 Tiere, 36 verschiede Sprachen): http://www.georgetown.edu/cball/animals/german.html

Zweisprachige Märchen
Die Figuren sprechen im selben Audio/Video-Dokument (Audio- und Videokassetten, s. http://www.Manfred-Huth.de/zwei/av.html) mit bestimmten Personen deutsch mit anderen z.B. in italienisch oder türkisch. Trotzdem ist das Hörspiel oder das Video sowohl für deutsche SchülerInnen sowie für MigrantInnen mit anderer Herkunftssprache und mit DaZ-Kenntnissen zu verstehen als auch für SchülerInnen, die kein Wort Deutsch aber eine verwendete Sprache verstehen, weil aus dem Kontext geschlossen werden kann, was die türkisch/italienisch bzw. die deutsch sprechenden Figuren sagen. SchülerInnen mit der Erstsprache türkisch/italienisch übernehmen im Unterricht ExpertInnenfunktion: Sie können etwas sagen zur Funktion und Tradition der Märchen in ihrer Heimat, ihren eignen Märchenerfahrungen sowie beim Zweithören die türkischen/italienischen Teile exakt übersetzen, nachdem die anderen SchülerInnen erzählt haben, was sie aus dem Kontext erschlossenen haben.
Die AV-Kassetten mit zweisprachigen Märchen eignen sich für den DaZ-Unterricht als Hörverständnisübungen und als Grundlage zum Nachspielen einzelner Szenen sowie für selbstentwickelte zweisprachige Dramatisierungen von diesem oder auch anderen Märchen. Auch Bild- und Textproduktionen (Gedichte, Briefe, Fantasiegeschichten, ...) können anschließend im Unterricht durchgeführt werden. Darüber hinaus sind sie gute Anlässe, um über Sprache und kontextuales Verstehen zu reflektieren.
Achtung - die AV-Märchen sollten z.B. durch Antizipation vorentlastet und schwere italienische/türkische Wörter sollten erklärt werden.

Verschiedene Schriften in unserer Klasse ... und anderswo auf der Welt
Zuerst sollte von den verschiedenen in der Lerngruppe vorhandenen Schriften ausgegangen werden, später können auch andere Schriften der Einen Welt hinzugezogen und vorgestellt werden.
Ein gutes Mittel beim Schriftvergleich ist es, die unterschiedliche Verschriftlichung nur eines Lautes zu untersuchen - in LIFE (2.6.1) wird das A in der arabischen, persischen, jiddischen, russischen, lateinischen und armenischen Schrift vergleichend in Textzusammenhängen unter die Lupe genommen.

Redensarten in den Herkunftssprachen unserer Klasse
Redensarten in verschiedenen Sprachen werden gesammelt und ins Deutsche bzw. deutsche Redensarten in die anderen Sprachen übersetzt ... Achtung: Hier müssen die SchülerInnen lernen, dass mensch nicht in jedem Fall wortwörtlich übersetzen kann. Anschließend wird untersucht, was die einzelnen Redensarten eigentlich bedeuten, welche es überall gibt bzw. welche in Abwandlungen auch woanders auftauchen - Redewendungen und Sprichwörter verdeutlichen die Lebens- und Erfahrungssituationen anderer Kulturen ... aber verdeutlichen andererseits auch grenzen- und kulturenüberschreitende menschliche Universalia.
Wichtig ist es auf die Bildhaftigkeit einzelner Redewendungen aufmerksam zu machen ... um das zu verdeutlichen, können Redensarten gezeichnet und dann erraten werden, zu welcher Redensart welche Zeichnung passt. - Folien und Arbeitsblätter in LIFE (2.6.2).

Sprachenvielfalt im Stadtteil
Die SchülerInnen sollen spüren, wie wertvoll die sprachliche und kulturelle Vielfalt ist. Sie gehen ausgerüstet mit Kassettenrecordern, Schreibblöcke, Foto- und Videokameras in die Straßen "ihres" Stadtteils auf die "Jagd" nach Sprachen und Schriften. Sie erkunden dabei das nichtdeutsche Medienangebot, Führen Interviews mit migranten GeschäftsinhaberInnen durch, befragen EinwanderInnenfamilien, erkunden Institutionen des Stadttteils .... und erstellen mit dem Material eine Ausstellung (Textproduktionen, Filmen, MultimediaPräsentationen, TonBildSchauen, ...). Der multilinguale und multikulturelle Ansatz macht es letztlich notwendig, dass Schule und Unterricht sich dem Stadtteil mit seinen Institutionen und Personen öffnen müssen ... und andererseits, dass Schule im Stadtteil Öffentlichkeit herstellen soll ... also in den Stadtteil gehen muss, um die Ergebnisse des forschenden Lernens dort vorzustellen. - Das Projekt ist dokumentiert in einer Broschüre, Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der Universität Hamburg, dem Institut für LehrerInnenfortbildung und der Arbeitsgruppe Oberkircher Lehrmittel: Ursula Neumann (Hg.): Sprachenvielfalt im Stadtteil. Ein interkulturelles Projekt. Materialien und Anregungen. 2. überarb. Aufl. Hamburg: AOL-Verein 1993. A4-Format, 53 S., ISBN 3-89342-014-2.

Lieder der Welt
Lieder sind ein gutes Mittel mit SchülerInnen ins Gespräch zu kommen, über die jeweiligen Musikkulturen, die Auskunft darüber geben, welchen Stellenwert Musik für die BewohnerInnen bestimmter Regionen der Welt hat und zeigen, wie sehr sich die Anlässe ähneln, zu denen die Menschen musizieren: Freude, Trauer, Anbetung, Wünsche, ... Auch das gemeinsame Singen in anderen Sprachen hilft, die Realität der Mehrsprachigkeit besser im Bewusstsein oder auch im Unterbewusstsein zu verankern. Erstmalig in Österreich wird die Musik Roma dokumentiert und der Öffentlichkeit präsentiert. Ein Ausdruck ihrer Kultur und Identität ist die Musik. Die Cassette enthält Aufnahmen traditioneller Musik, die von Roma für Roma gesungen und gespielt wird, verschiedenartig im Ausdruck und in der Gestaltung, je nach der Zugehörig keit der in Österreich lebenden Romagruppen: burgenländische Roma, Lovara, jugoslawische Roma. Die Tonaufnahmen sind teilweise life. Das Begleitbuch kommentiert ausführlich die einzelnen Darbietungen auf der Cassette und enthält die Noten sowie die Liedertexte sowohl in Romanes als auch in der freien Übersetzung.
Materialien z.T. mit didaktisch-methodischen Hinweisen sind zusammengestellt auf der Seite: http://www.Manfred-Huth.de/zwei/lied.html - eine exzellente Sammlung von links zum Thema "Weltmusik für Kinder" hat der Ökotopia Verlag ins Netz gestellt: http://www.weltmusik-fuer-kinder.de

Mehrsprachige SchülerInnenöffentlichkeit
Eine mehrsprachige SchülerInnenzeitung, die Produktion eines Hörspiels in zwei oder mehreren Sprachen, ein zwei- oder mehrsprachiges Theaterstück, mehrsprachig kommentierte Bilder und/oder Fotos bzw. mehrsprachige Ausstellungen, ein literarisches Café mit Originaltexten und Übersetzungen literarischer Texte bzw. eigenen Textproduktionen in den in der Lerngruppe vorhandenen Sprachen ...

Wie denken SchülerInnen anders wo über ... ? Umfragen zu Unterrichtsthemen bei SchülerInnen in den Herkunftsländern
Ob es nun darum geht, die Meinung SchülerInnen aus anderen Regionen dieser Welt zum Verhalten der USA gegenüber dem Irak zu erkunden oder wissen zu wollen, was sich Kinder in China oder Lateinamerika am meisten wünschen oder einfach die eigenen Forschungsergebnisse zur Wahrnehmung von Bildern, Fotos aus verschiedenen Ländern auch von SchülerInnen anderer beurteilen zu lassen bzw. sie zum Nachmachen aufzufordern (LIFE 2.6.3)... das Sprachpotential ist in den Lerngruppen vorhanden, den Suada, Fausia, Eko, Armi, Farzana und Maria sprechen die zur mail-Anfrage notwendigen Sprachen.
Wie kommt mensch nun zu den mailAdressen?

Zwei- und mehrsprachige (Bilder)Bücher im Unterricht
Wie - mögen sich LehrerInnen fragen - setze ich denn nun das zwei- oder mehrsprachige (Bilder)Buch optimal ein ... manchmal ist "Weniger besser" ... einfach nach der gemeinsamen oder der GruppenInterpretation das Buch in den vorhandenen Sprachen vorlesen lassen und dazu mit einfachen Requisiten spielen oder schattenspielen oder auch das Märchen szenisch von SchülerInnen in der jeweiligen Herkunftssprache gestalten lassen.
Ebenso mit mehrsprachigen Lesebüchern wie z.B. das griechisch-deutsch-türkische "Kalimerhaba" (Rimiosini-Verlag, Köln 1992) verfahren. Aber diese Materialien UNBEDINGT einsetzen, denn derartige Unterrichtsmaterialien faszinieren mehrsprachige Klassen - nur leider gibt es wenig Vergleichbares.

Dominosu - Ein Sprachdomino
Je 12 Spielkarten in den Sprachen Deutsch / Englisch / Französisch / Griechisch / Italienisch / Kroatisch / Russisch / Spanisch / Türkisch / ein Satz Blankokarten für andere Sprachen. Der deutsch-deutsche Kartensatz ist vor allem für den Zweitsprachenunterricht gedacht und dient dem Erlernen der Redemittel. - Kostenlos anfordern: BMW AG, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Konstanze Carreras, D-80788 MÜNCHEN, Fax: ++49-89-38 22 80 17, konstanze.carreras@bmw.de
Bei diesem Spiel gehen die Schülerinnen und Schüler mit einfachen Redemitteln in anderen Sprachen um. Die angebotenen Redemittel ermöglichen Einblicke in verschiedene Sprachen, auch dann, wenn sie nicht von Schülern und Schülerinnen der Klasse gesprochen werden. Durch den spielerischen Umgang werden sprachvergleichende Überlegungen initiiert, Ähnlichkeiten und Unterschiede werden erkannt (z. B. hinsichtlich Struktur und Phonetik). Im Vordergrund steht nicht der Erwerb dieser Strukturen. Wichtig ist der Prozess des interkulturellen Lernens während der Kommunikation über Sprache. Der interkulturelle Lernprozess findet dann statt, wenn die Redemittel bei Schülern und Schülerinnen, die diese Sprache beherrschen, erfragt werden z. B. "Sag mal, wie heißt ...?" - "Welche Sprache ist das?" - "Wie heißt das noch mal auf deutsch?" - "Wie spricht mensch das aus?" - "Das hört sich an wie ... in unserer Sprache." - "Sprich mir noch mal vor!
Es ist sinnvoll, die in der Klasse vorhandenen Sprachen aufzugreifen und die Äußerungen mit den Schülerinnen und Schülern zu erarbeiten, damit diese im Klassenzimmer präsent werden. Dafür liegen Blanko- karten bei, die analog in der gewünschten Sprache beschriftet werden können.

Mehrsprachige Unterrichtsvorbereitung
Sach- und literarische Texte mit entsprechenden mehrsprachigen Arbeitsanregungen und Aufträgen versehen werden. Des weiteren gibt es die Möglichkeit zu Erstellung von mehrsprachigen Unterrichtsskizzen, Arbeitsblättern, Projektbeschreibungen, Entwürfen zur Herstellung von Spielen und Übungsmaterialien für eigenverantwortliches Arbeiten und Freiarbeit, Minisprachkursen, bi- und multilingualen Textangeboten ... Darüber hinaus können Fotos und Bilder mit mehrsprachigen Texten zum Einstieg in andere Sprachen bzw. zur Sensibilisierung für die mehrsprachige Wirklichkeit im Einwanderungsland gesammelt werden, ...

Frühstück - mehrsprachig
Im Englischunterricht wird das englische Frühstück thematisiert. Die Namen von Toast, Tee, Kaffee, Marmelade, Butter, Speck, Spiegelei, Würstchen werden auf englisch aufgeschrieben, gelernt und in kleinen Tischdialogen geübt. Im Anschluss daran schreiben die mehrsprachigen Kinder die entsprechenden Bezeichnungen in ihren Sprachen unter Angabe der jeweiligen Sprache auf bunte Zettel (jede Sprache hat eine bestimmte Farbe). Die Zettel werden mit dem entsprechenden Bild und der englischen Bezeichnung auf Plakate geklebt. In Gruppen suchen die SchülerInnen z.B. nach Ähnlichkeit im Wortbild oder -klang und präsentieren ihre Ergebnisse. Schließlich kann beim gemeinsamen Frühstücken in der Klasse - mal nach englischer, mal nach deutscher, spanischer, afghanischer oder kurdischer Art - nicht nur das Sprechen verschiedener Sprachen probiert werden, sondern auch Einsicht über die Verschiedenartigkeit der Frühstückskultur gesammelt werden.

Sprachen-Übersicht im Klassenzimmer
Jede SchülerIn gestaltet ein A-4formatiges Blatt und schreibt dazu, welche Sprachen sie selber und ihre Eltern sprechen und welche Sprache zu Hause vornehmlich benutzt wird. Diese Übersicht hält das Bewusstsein für die sprachlichen Ressourcen wach.

SchülerInnenfries in oder vor der Klasse
Ein überlebensgroßer Schattenriss wird von dem Kopf jeder SchülerIn angefertigt, indem ein Karton an der Wand befestigt wird, mit einer Lampe oder dem Tageslichtprojektor der Schatten auf dem Karton erzeugt und nachgezeichnet und danach ausgeschnitten wird. Jeder Schattenriss wird auf einen andersfarbigen Karton geklebt. Wer noch viel Platz an den Klassenwänden hat, kann auch lebensgroße SchülerInnenfiguren produzieren, indem sich die SchülerInnen legen auf Packpapierlegen, ihren Umriss von einer PartnerIn nachzeichnen und ausschneiden lassen, dann selber anmalen und die Figuren als Fries in oder vor der Klasse an die Wände kleben. Danach schreibt jede SchülerIn z.B. "Guten Tag, ich heiße ..." in ihrer Herkunftssprache auf eine ausgeschnittene Sprechblase und klebt diese bei ihrer Figur oder Ihrem Schattenkopf an. Die Sprechblasen können ausgewechselt werden je nach Thema und die verschiedenen Sprachen sind nicht ständig in der Klasse präsent, sondern regen an zum Nachsprechen, Vergleichen usw.

Sprachenwolken am Klassenzimmerhimmel oder in den Fluren
"Guten Tag" - "Wie geht es dir?" - "Ich mag dich" - "Ich heiße ..." schreiben die SchülerInnen in ihrer Herkunftssprache und Herkunftsschrift jeweils auf ein PappWölkchen ... diese werden dann an der Klassendecke bzw. vor der Klasse im Flur aufgehängt.

Sprachen der Welt in unserer Schule
Mit Steckfähnchen werden auf einer großen Weltkarte oder auf einer z.B. im Eingangsbereich der Schule, auf dem Flur oder in der Klasse an der Decke hängenden Weltkugel die Regionen der Welt markiert, deren Sprachen SchülerInnen der Schule beherrschen. Daneben können auch Fotos oder die Namen der SchülerInnen angebracht werden, die die jeweilige Sprache sprechen.

Sprachbiografien - Sprachbilder
Jedes Kind erhält die Umrisszeichnung eines Mädchens oder eines Jungen auf einem A4-formatigen Blatt oder stellt selber einen Umriss von sich her aus Packpapier her. Zuerst soll es sich überlegen, welche Farbe es für jede seiner Sprachen wählen will (Herkunftssprachen, Deutsch als Zweitsprache, Fremdsprachen) und schreibt die Farbzuordnungen oben oder unten auf das Blatt.
Danach malen die Kinder ihre Umrisse mit den zugeordneten Farben so aus, dass man sieht, welche Bedeutung die verschiedenen Sprachen für sie haben, welche Gefühle sie mit ihnen verbinden (Wahl der Farbe, Größe der Fläche, Zuordnung zu bestimmten Körperregionen).
Eine Einführung sollte thematisieren, dass mensch in unterschiedlichen Situationen unterschiedliche Sprachen sprechen und dass daher auch unterschiedliche Beziehungen zu verschiedenen Sprachen bestehen und wie mensch diese Beziehungen unterschiedlich gestalten kann.

Welche Sprache spreche ich wie gut?

Mit Hilfe des europäischen Sprachenfortfolios erfassen die SchülerInnen ihre Kenntnisse in Verstehen, Sprechen, Schreiben und ordnen sie Kompetenzlevels zu. So dokumentieren sie ihre Sprachkompetenzen.

Sprachenmüll-Objekte
Produktverpackungen, Gebrauchsanweisungen, Prospekte, Zeitungen Dosen ... vieles ist mehrsprachig und landet im Müll. Da holen es SchülerInnen wieder raus und gestalten damit mehrsprachige Mobiles, Collagen, Türme ...

Mehrsprachige Beschriftungen
Stuhl heißt nicht nur Stuhl sondern hat in anderen Sprachen andere Namen und diese vielfältigen Namen werden auf Zetteln notiert und in der Klasse an die die entsprechenden Gegenstände geklebt.
Natürlich ist das auch außerhalb des Klassenzimmers möglich - Büro, Toilette, Fachräume ... eigentlich alles, was in Schulen lediglich in Deutsch beschildert ist, wartet auf mehrsprachige Beschriftung.

Stille Post - multilingual
Nicht nur deutsche Wörter und kurze Sätze, sondern auch anderssprachige Wörter werden mit der stillen Post weitergegeben ... am Ende das anderssprachige Wort erklären und "richtig" von allen aussprechen lassen.

Stadt, Land, Fluss - multilingual
Zwei Änderungen: Erstens nicht nur geografische Begriffe dürfen gesucht werden sondern auch andere Obergriffe sind erlaubt und ... zweitens erlaubt sind auch Suchergebnisse in den Herkunftssprachen und Fremdsprachen... natürlich werden die gefundenen Begriffe am Ende erklärt und auf diese Weise Sprachbegegnungen initiiert.

Mehrsprachige Rollenspiele
Eine SchülerIn erklärt in der Herkunftssprache z.B. die Funktionsweise eines CD-Players oder gibt eine Anweisung zur Lösung einer Mathematikaufgabe. Hinterher wird darüber gesprochen, was verstanden wurde, was beim Verstehen geholfen hat und was noch besser hätte beim Verstehen helfen können ... die Sensibilisierung für migrante SchülerInnen nicht vergessen, die ständig in dieser Verstehenssituation sind.
Beim Einkauf in der Bäckerei, bei der Bestellung eines Essens im Restaurant oder Beantragen eines neuen Wohnsitzes spricht die EinkäuferIn / BestellerIn / BeantragerIn die jeweilige Herkunftssprache und die VerkäuferIn / Bedienung / Amtsperson deutsch. Was hat uns beim gegenseitigen Verstehen geholfen /behindert Gestik, Mimik, Skizzen - was können wir noch besser machen, um uns in solchen Situationen im Einwanderungsland gegenseitig zu unterstützen?

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